Was zu wenig Schlaf mit dem Menschen anrichtet, weiß man zur Genüge. Die Leistungsfähigkeit leidet, die Laune ist im Keller, und wenn der Schlafmangel zu extrem ist, weist die müde Person ein vermindertes Reaktionsvermögen auf, das ähnlich wie bei Betrunkenen aussieht. Wie viele Stunden Schlaf pro Nacht jedoch notwendig sind, um ausgeruht und leistungsfähig zu sein, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Kinder brauchen bekanntlich am meisten Schlaf, während bei älteren Personen scherzhaft vom Phänomen "senile Bettflucht" die Rede ist. Wie viel Schlaf man wirklich benötigt, hängt nach Expertenmeinung von vielen Faktoren ab – mit hinein spielen dabei etwa Alter, Geschlecht, Jahreszeit sowie das Ausmaß der körperlichen oder kognitiven Aktivität.

Darf's ein bisserl mehr sein?
Foto: Getty Images/Geber86

Acht Stunden Schlaf: Nicht für alle ideal

Denn auch wenn acht Stunden als eine Art Ideal propagiert werden: Bei Erwachsenen ist die Bandbreite des Benötigten generell groß. Müssen es für die eine schon mindestens diese acht Stunden, besser noch zehn oder mehr pro Nacht sein, steht der andere bereits nach sechs, nur vier oder noch weniger Stunden bereits wieder auf und fühlt sich vollkommen belastbar. Geht für manche Menschen gar nichts ohne ein Nickerchen am Nachmittag, so bekommen andere kein Auge zu, solange es draußen noch hell ist. Oft ist von verschiedenen Schlaftypen die Rede, etwa von Nachteulen, frühen Vögeln, Bären, Wölfen und anderem Getier, dem man sich zugehörig fühlen kann:

Was es für guten Schlaf braucht

Die Bedingungen, die man für guten Schlaf haben muss, können ebenfalls stark variieren. Brauchen manche eine warme Daunendecke plus Pyjama zu jeder Jahreszeit, schlafen andere am besten leicht bekleidet bei weit geöffnetem Fenster. Muss es bei einigen ein stockdunkler Raum oder eine Schlafbrille sein, schlafen andere auch ungerührt, wenn ihnen Straßenlaternen oder Mondlicht ins Schlafzimmer leuchten. Brauchen manche absolute Grabesstille für entspannten Schlaf, kann neben anderen praktisch eine Big Band aufgeigen, ohne dass sie das im geringsten am Ein- und Durchschlafen hindert.

Ist man sich nicht ganz sicher, wie viel Schlaf man braucht und unter welchen Bedingungen man jeweils gut geschlafen hat, gibt es inzwischen zahlreiche Gesundheits-Apps und Smartwatches mit entsprechenden Funktionen, um die eigenen Schlafdaten zu eruieren. Denn wer den eigenen Rhythmus und seine Bedürfnisse rund um den nächtlichen Schlaf gut kennt, ist gut beraten – und kann leichter gegensteuern, wenn sich hier unpassende Muster abzeichnen. Und manche holen auch nächtlich Versäumtes bei "passender" Gelegenheit nach:

Wie ist das bei Ihnen?

Wie viele Stunden Schlaf tun Ihnen erfahrungsgemäß gut – und in wie vielen Nächten pro Woche geht sich das aus? Welche Bedingungen müssen unbedingt erfüllt sein, damit Sie gut schlafen? Wann werden Sie abends normalerweise müde? Sind Sie eher ein Morgenmensch oder eine Nachteule? Und schlafen Sie meist tief und fest, oder haben Sie einen leichten Schlaf oder auch Erfahrungen mit Schlafstörungen? Erzählen Sie es im Forum! (Daniela Herger, 2.3.2023)