Was Neues: Siegesfreude in Cremona.

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Mourinho echauffierte sich, bekam Rot präsentiert und wurde für zwei Spiele gesperrt.

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Cremona – Fünf Tage nach dem Aufstieg gegen Red Bull Salzburg ins Europa-League-Achtelfinale hat es für die AS Roma in der italienischen Fußball-Meisterschaft einen bitteren Rückschlag gesetzt. Die Truppe von Startrainer Jose Mourinho unterlag am Dienstagabend auswärts dem Vorletzten Cremonese mit 1:2. Mourinho musste die Bank nach einer Roten Karte wegen Schiedsrichterkritik in der 47. Minute frühzeitig verlassen. Die Römer fielen in der 24. Runde auf den fünften Tabellenrang zurück.

Der Portugiese fasste eine Sperre aus und wurde mit einer Geldstrafe von 10.000 Euro belegt. Mourinho darf in den kommenden zwei Serie-A-Partien nicht auf der Bank von AS Roma Platz nehmen.

Sowohl der drei Zähler voraus liegende AC Milan als auch der einen Punkt entfernte Lokalrivale Lazio Rom zogen vorbei. Mourinho verlautete nach der Partie, dass er vom vierten Offiziellen zuerst provoziert worden sei. Erst danach sei eine verbale Entgleisung gefolgt, worauf ihn Schiedsrichter Marco Piccinini ausschloss. "Piccinini hat mir die Rote Karte gezeigt, weil es ihm der Vierte Offizielle gesagt hat. Der hat ihm aber nicht mitgeteilt, was er zu mir gesagt hat, wie er mich behandelt hat und damit eine Reaktion provoziert hat", sagte der verärgerte Roma-Coach.

"Es ist etwas Gravierendes passiert"

Mourinho hatte den Vierten Offiziellen Marco Serra als "Lügner" beschimpft und ihm sogar mit einer Klage gedroht. "Ich bin zwar emotional, aber nicht verrückt. Es ist etwas Gravierendes passiert. Jetzt will ich prüfen, ob ich mich rechtlich verteidigen kann", sagte Mourinho nach der Niederlage. "Serra hat sich nicht ehrlich verhalten, ich habe keinerlei Respekt vor ihm", schimpfte er im Anschluss.

Die Niederlage sei aus seiner Sicht unverdient gewesen. "Wir haben einen zu hohen Preis bezahlt. Wir haben den Sieg nicht verdient, aber wir haben es auch nicht verdient zu verlieren", resümierte der Portugiese. Die Ausrede Müdigkeit nach dem Europacup-Aufstieg gegen Salzburg gäbe es nicht. "Wir haben uns das selbst zuzuschreiben, hätten das Spiel früher für uns entscheiden müssen", so Mourinho.

Der Abstiegskandidat ging durch Frank Tsadjout (17.) in Führung und sicherte sich dank einem späten Elfmetertor des 37-jährigen "Jokers" Daniel Ciofani (83.) die drei Punkte. Der italienische Teamspieler Leonardo Spinazzola (71.) hatte zwischenzeitlich ausgeglichen. Cremonese, wo der Ex-Rapidler Emanuel Aiwu nur Ersatz war, gab die "Rote Laterne" mit dem ersten Saisonsieg an Sampdoria Genua ab und schöpfte im Kampf um den Klassenerhalt neuen Mut. Die Nichtabstiegszone ist aber immer noch acht Punkt entfernt.

Juventus Turin verbesserte sich mit einem 4:2 gegen Torino und dem vierten Ligasieg in Folge auf den siebenten Platz. Bei Torino fehlte Valentino Lazaro weiterhin wegen seinem Seitenbandriss im Knie. (APA; 1.3.2022)