Die Österreicherinnen und Österreicher sind besonders skeptisch, was das Leben auf anderen Planeten angeht.

Foto: imago images/Shotshop

Wien – Wie die Welt in 25 Jahren aussehen wird, hat die Gallup-International-Meinungsforschung in 63 Ländern anhand von zehn Fragen erhoben. Gesundheitliche Aspekte fanden sich ebenso wie die Frage nach dem erwarteten Ende des Gender-Pay-Gaps, einer Einführung der Viertagewoche oder danach, wie es knapp vor dem Jahr 2050 mit der Energiewende steht. Nur 35 Prozent glauben nicht, dass die Energieversorgung der Welt dann noch durch fossile Brennstoffe erfolgen wird.

Fast die Hälfte der Befragten erwartet hingegen, dass weiterhin Benzin und Co in die Tanks fließen wird, die restlichen 16 Prozent der insgesamt 59.716 Personen, die im Zeitraum von August bis Oktober 2022 befragt wurden, meinten, diese Frage nicht beantworten zu können. Auch in Österreich wurde die Umfrage durchgeführt, wo ja bekanntlich bereits 2040 das Ziel der Klimaneutralität erreicht werden soll.

Deutschland optimistischer bei Erneuerbaren

Die positiven Antworten unterschieden sich jedoch nur gering. 47 Prozent bejahten die Aussage, dass "fossile Brennstoffe die Welt weiterhin mit Energie versorgen werden und nicht alternative Energie". Bei den Verneinern dieser Aussage lag Österreich jedoch mit 43 Prozent über dem Schnitt, elf Prozent waren sich unsicher. Beim Nachbarn Deutschland überwog hingegen mit 47 Prozent der Anteil jener, die an den Siegeszug der Alternativenergien glauben.

Die Ergebnisse würden insgesamt zeigen, dass die Menschen über die gesundheitliche Situation in der Welt besorgt sind, aber auch Hoffnung in die Weiterentwicklung von Impfstoffen setzen. Die Einkommensgerechtigkeit für Frauen rückt aus Sicht der Befragten in die nähere Zukunft. Die größte Überzeugung (71 Prozent) herrscht darüber, dass Impfstoffe Krankheiten wie Polio oder Aids ausrotten werden, gefolgt von gleicher Bezahlung von Frauen und Männern (68 Prozent).

Gleichgeschlechtliche Ehe bleibt umstritten

Ein Großteil der Befragten geht also davon aus, dass es in Zukunft mehr Einkommensgerechtigkeit geben wird, die Europäerinnen und Europäer sind etwas weniger davon überzeugt als Menschen in anderen Teilen der Welt. Im Ländervergleich sind Österreicherinnen und Österreicher am pessimistischsten: Nur 39 Prozent glauben an künftige Einkommensgerechtigkeit, 54 sind skeptisch, der Rest ist unentschieden.

Während auch die Viertagewoche als eher wahrscheinlich gilt (50 Prozent Zustimmung / 38 Prozent Ablehnung), wird die gleichgeschlechtliche Ehe weiterhin die Gemüter spalten (45/44), schrieb die Gallup-International-Meinungsforschung zu den weiteren Umfrageergebnissen. Die Aussage, ob in 25 Jahren die gleichgeschlechtliche Ehe "richtig" wäre, bekam somit eine geringe Zustimmung, nur die Möglichkeit, dass bis dahin Leben auf einem anderen Planeten gefunden wird, schien den Befragten noch unwahrscheinlicher zu sein (39/41) – diese Aussage hatte somit die geringste Zustimmungsrate unter allen zehn Fragen. In Österreich bekam die gleichgeschlechtliche Ehe hingegen 57 Prozent Zustimmung und 31 Prozent Ablehnung.

Was das Leben auf einem anderen Planeten betrifft, so scheinen in Österreich besonders viele Zweifler zu sein, denn gerade einmal 25 Prozent bejahten eine mögliche Entdeckung extraterrestrischer Lebensformen, 39 Prozent waren es im globalen Schnitt, mit je 73 Prozent herrscht hingegen in Afghanistan und in Thailand bei dieser Frage eine fast schon sichere Überzeugung. (APA, 2.3.2023)