In Zeiten zweistelliger Inflation haben Österreicher auch zunehmend einen Blick auf ihre Handy- und Internettarife.

Foto: Harald Lachner

Wer auf der Suche nach günstigen Gadgets ist, der vergleicht die Preise auf Plattformen wie Geizhals.at oder Idealo.at oder sucht auf Seiten wie Preisjaeger.at nach Schnäppchen, bei Handy- und Internettarifen führt dieser Weg hingegen auf Seiten wie Durchblicker.at oder Tarife.at. Und die letztgenannte verkündet nun, dass die eigenen Daten von der Statistik Austria zur Berechnung des Verbraucherpreisindex (VPI) verwendet und vom Telekomregulator RTR offiziell als "Vergleichsinstrument für Internetzugangsdienste und nummerngebundene interpersonelle Kommunikationsdienste im Sinne des § 134 TKG 2021" ausgezeichnet wurden.

Die Zusammenarbeit mit der Statistik Austria war dabei noch das einfachere Projekt, wie Maximilian Schirmer, Geschäftsführer von Tarife.at, gegenüber dem STANDARD sagt: Die Statistik Austria greift dazu auf die Daten von Tarife.at zu und gewichtet diese, um sie passend in die Berechnung des VPI einfließen zu lassen. Deutlich schwieriger sei es gewesen, die Zertifizierung der RTR zu erhalten.

30 Seiten Antrag

Hierzu hat das Unternehmen einen 30-seitigen Antrag gestellt, auf den nach mehrmaliger Prüfung verschiedener Faktoren eine 17-seitige Antwort der RTR folgte. "Mit dem Feedback hat die RTR auch geholfen, uns besser zu machen", sagt Schirmer. So ist auf dem Portal nun etwa ersichtlich, wann die Tarifdatenbank zum letzten Mal aktualisiert wurde.

Auch die Sortierreihenfolge der Ergebnisse und die Marktabdeckung wurden unter die Lupe genommen, ebenso wie wirtschaftliche Aspekte des Unternehmens: Wäre der Umsatz des Portals überdimensional von einem Marktteilnehmer geprägt, so wäre dies ein klares Zeichen für wirtschaftliche Abhängigkeit – und somit ein K.-o.-Kriterium gegen jegliche Unabhängigkeit.

Mit Geizhals unter einem Dach

Anfang 2021 war Tarife.at von der Vergleichsplattform Geizhals.at übernommen worden. Seitdem sitzt man zwar im gleichen Büro, Schirmer betont jedoch die fortlaufende Eigenständigkeit seines Unternehmens.

Ähnlich wie bei Geizhals.at werden auch bei Tarife.at die Tarife vom insgesamt vierköpfigen Team händisch eingepflegt. Zum Finden neuer Tarife bedient man sich unter anderem diverser Monitoringtools, die die Tarifseiten der Anbieter alle 15 Minuten auf Änderungen überprüfen. Auch diese Systeme wurden von der RTR im Rahmen der Prüfung intensiv unter die Lupe genommen. (stm, 3.3.2023)