Israelische Streitkräfte an der Ortseinfahrt von Azzun (Archivfoto).

Foto: IMAGO/Nasser Ishtayeh

Ramallah – Israelische Streitkräfte haben am Donnerstag im von Israel besetzten Westjordanland offenbar einen 15-jährigen Palästinenser erschossen. Dem Bürgermeister der Stadt Azzun im Norden des Westjordanlandes zufolge ist ein israelisches Militärfahrzeug am späten Donnerstagabend in die Stadt gefahren. Jugendliche bewarfen dieses Fahrzeug daraufhin mit Steinen. Die Soldaten hätten dann auf die Schüler geschossen.

Das städtische Krankenhaus veröffentlichte eine Stellungnahme, in der es hieß, dass ein Mittelschüler nach einem Schuss in den Rücken gestorben sei und man zwei weitere Personen mit Schussverletzungen behandle. Laut einer Erklärung des israelischen Militärs hatten die Soldaten in der Gegend nach Personen gesucht, die Feuerwerkskörper auf israelische Fahrzeuge warfen. Dabei hätten sie auf mit Sprengstoff werfende Verdächtige geschossen. Das israelische Militär bestätigte lediglich, dass Menschen dabei verwundet worden seien.

Im Westjordanland war die Gewalt zuletzt eskaliert. Nach israelischen Militäreinsätzen war es wiederholt zu Raketenangriffen aus dem Gazastreifen gekommen, auf die Israel mit Beschuss reagiert hat. Bei einer erneuten Razzia des Militärs in Nablus im Westjordanland waren vergangene Woche elf Palästinenser getötet und mehr als 100 verletzt worden. (APA, red, 3.3.2023)