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Kleben, schütten, Luft rauslassen: Umweltschützerinnen und Klimaaktivisten sind in letzter Zeit vermehrt durch umstrittene Aktionen aufgefallen. Auf den Straßen oder in den Museen haben sehr wenige Personen sehr viel Unmut erzeugt. So haben sie zwar massenhaft Aufmerksamkeit erhalten, allerdings nur bedingt für ihre konkreten Forderungen.

All die Hände, die auf Beton gepickt, und die Gemälde, die mit Suppe oder anderen Flüssigkeiten beworfen wurden, hinterließen vor allem eines: den Eindruck, Klimaschutz sei ein Nischenthema, das nur ein paar radikale Blockierer interessiert, die den gemütlichen Alltag stören. Die hinter den Aktionen liegenden Anliegen wurden von der Politik hingegen ignoriert. Stattdessen wurde über strengere Strafen für die Angeklebten diskutiert. Bewegt hat sich in der Sache wenig.

Alle betroffen

Anders gehen die Jungen von Fridays for Future die Sache an: Sie setzen auf Masse – und eine Protestform, bei der die Oma neben dem Kindergartenkind demonstrieren kann. Denn von Jung bis Alt, in der Stadt und auf dem Land sind alle vom Klimawandel betroffen, leiden alle unter den Wetterextremen.

Wenn tausende Menschen in Österreich auf die Straße gehen, um für den Umweltschutz und die Einhaltung der Klimaziele zu demonstrieren, ergibt sich ein anderes Bild: Auch dann steht der Verkehr still, auch dann gibt es zum Teil Unmut unter jenen, die zu spät in die Arbeit oder zu einem Termin kommen. Doch kann man das Thema so nicht mehr als Partikularinteresse einer kleinen Gruppe abtun. (Oona Kroisleitner, 3.3.2023)