So soll der neue Firmensitz aussehen.

Foto: NBBJ/Amazon via AP

Amazon pausiert den Weiterbau der einst mit viel Aufsehen verkündeten zweiten Firmenzentrale nahe der US-Hauptstadt Washington. Die Grundsteinlegung für den größeren zweiten Teil der Anlage mit mehreren Bürotürmen werde hinausgeschoben, teilte Amazons Immobilienchef John Schoettler US-Medien mit.

Der weltgrößte Onlinehändler will an dem Standort bis 2030 nach ursprünglichen Plänen 25.000 Jobs schaffen und 2,5 Milliarden Dollar (derzeit 2,36 Mrd. Euro) investieren. Zwei Bürogebäude sind fertig und werden demnächst bezogen. In ihnen können laut Schoettler 14.000 Beschäftigte Platz finden.

Zu dem Komplex in Arlington unweit des Pentagons sollen in Zukunft aber auch weitere 22-stöckige Bürotürme und ein spiralförmiger Glaskegel gehören, auf dem man einen mit Bäumen bepflanzten Weg auf und ab laufen kann. Wann mit ihrem Bau begonnen wird, blieb zunächst offen.

Nicht genug Platz

Arlington, das von Washington durch den Potomac-Fluss getrennt wird, war 2018 einer der beiden Gewinner im Wettstreit von US-Städten um das "zweite Hauptquartier" von Amazon neben New York. Die Pläne in New York gab Amazon nach dem Widerstand örtlicher Politiker und Aktivisten auf und konzentrierte sich auf Arlington im Bundesstaat Virginia.

Als die Bauentscheidung fiel, war offensichtlich, dass das bisherige Hauptquartier in Seattle nicht genug Platz bot. In der Pandemie wuchsen Amazons Geschäft – und Mitarbeiterzahlen – noch rapide. Zuletzt setzte allerdings eine Abkühlung ein. Amazon trennte sich von 18 000 Mitarbeitern. In der Corona-Zeit gewöhnten sich außerdem viele Beschäftigte daran, von Zuhause zu arbeiten. Konzernchef Andy Jassy verkündete jüngst aber, dass die meisten Mitarbeiter ab Mai mindestens drei Tage in der Woche ins Büro kommen sollen. Das solle Kooperation und Zusammenhalt sowie die Unternehmenskultur stärken. (APA, 4.3.2023)