Lukas Müllauer fliegt in Georgien zu Silber.

Foto: REUTERS/Irakli Gedenidze

Bakuriani – Freeskier Lukas Müllauer hat am Samstag die WM-Silbermedaille im Big Air geholt. Der 25-jährige Salzburger feierte zum Abschluss der Snowboard-, Freestyle- und Freeski-WM in Georgien den größten Erfolg seiner Karriere. Für die rot-weiß-roten Freeskier war es die erste Medaille bei einem Großereignis. Mit 184,50 Punkten musste sich Müllauer nur dem US-Amerikaner Troy Podmilsak (187,75) geschlagen geben.

ÖSV-Teamkollege Matej Svancer (176,50) verpasste Edelmetall als Vierter nur knapp. Olympiasieger Birk Ruud (183,50) aus Norwegen sicherte sich Bronze. "Das ist sicher mein größter Erfolg. Es ist sicher das Beste, was je passiert ist. Es macht Lust auf mehr", freute sich Müllauer im Zielraum. "Es war ein cooler Tag. Ich bin happy und es bedeutet mir extrem viel." Mit einem Switch 2160, einem Sprung mit sechs Drehungen um die eigene Achse, schaffte der Quali-Sieger im Finale noch den Sprung aufs Stockerl. "Bis ich oben gestanden und weggefahren bin, habe ich noch nicht gewusst, was ich mache", erzählte Müllauer im ORF-Interview über seine spontane Eingebung.

Österreich, die USA und Norwegen am Podest.
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Erstmals glückte ihm der Sprung auf Schnee. "Ich bin fast umgeflogen bei der Landung", war Müllauer erleichtert. Mit zwei Versuchen mit 89,75 und 94,75 Punkten durfte Müllauer, dem 2019 in Quebec als erster rot-weiß-roter Freeskier ein Weltcupsieg im Big Air gelungen war, über Silber jubeln. Mit seinem letzten Sprung verdrängte er den 18-jährigen Svancer noch vom Stockerl. "Es tut mir voll leid, ich hätte es ihm genauso vergönnt", sagte Müllauer, der wie schon in der Qualifikation mit einem geborgten Ersatz-Skischuh des schwedischen Ex-Weltmeisters Oliwer Magnusson angetreten war. "Ich schulde ihm ein bisschen was, aber das passt", sagte er und lachte.

Svancer war nach der verpassten Medaille trotzdem nicht maßlos enttäuscht. "Der ganze Tag war echt super. Ich hatte die ganze Zeit voll viel Spaß, weil die Bedingungen echt gut waren", sagte der 18-jährige Salzburger. Er sei in dieser Saison schön öfter Vierter geworden, "langsam macht es mir eh nichts mehr aus". Für den Teamkollegen war die Freude indes groß. "Meiner Meinung nach sehr episch", betonte Svancer. Cheftrainer Martin Premstaller wurde unterdessen emotional. "Unglaublich, unbeschreiblich, ich bin sprachlos", sagte der Coach: "Ich bin so froh. Wir arbeiten so hart und heute ist es uns endlich einmal aufgegangen."

Happy End

Für Müllauer nahm eine turbulente WM damit ein glückliches Ende. Bei der Anreise nach Georgien war das Gepäck erst mit einigen Tagen Verspätung angekommen, in der Qualifikation zum Slopestyle-Bewerb hatte er sich noch den linken Daumen luxiert, in der Qualifikation zum Big Air brach sein Skischuh. Trotzdem sei er in den vergangenen Tagen "immer besser in mein Skifahren hineingekommen", erzählte Müllauer. Auch der Quali-Sieg am Freitag habe viel Selbstvertrauen gegeben. "Ich bin normalerweise immer brutal nervös, das hat mir sicher viel Nervosität genommen."

Die rot-weiß-roten Ski-Freestyler fahren mit Rückenwind zu den weiteren Weltcup-Stationen. Die nächste WM findet 2025 im Engadin in der Schweiz statt. (APA; 4.3.2023)

Ergebnisse der Ski-Freestyle-Weltmeisterschaften vom Samstag:

Big Air, Männer: 1. Troy Podmilsak (USA) 187,75 Pkt. – 2. Lukas Müllauer (AUT) 184,50 – 3. Birk Ruud (NOR) 183,50 – 4. Matej Svancer (AUT) 176,50

Big Air, Frauen: 1. Tess Ledeux (FRA) 186,75 – 2. Sandra Eie (NOR) 175,00 – 3. Megan Oldham (CAN) 174,00