Englands Teamspielerin Rachel Daly trägt die One-Love-Schleife.

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London – Fifa-Präsident Gianni Infantino hat eine rechtzeitige Lösung für das mögliche Tragen der "One Love"-Kapitänsschleife bei der Frauen-Fußball-WM in diesem Sommer in Aussicht gestellt. "Ich denke, wir alle haben einen Lernprozess durchlaufen", sagte der Chef des Weltverbandes am Samstag nach einer Sitzung der Regelhüter des International Football Association Board (Ifab) in Erinnerung an die Männer-WM in Katar.

"Was wir versuchen, dieses Mal besser zu machen, ist den Dialog mit allen, die involviert sind, zu suchen – den Spielführerinnen, den Verbänden, den Spielerinnen", erklärte Infantino in London. Dabei solle geschaut werden, was getan werden könne, "um eine Position, Werte oder Gefühle, die jemand hat, auszudrücken, ohne jemand anderem wehzutun".

Wirbel bei den Männern

Die Fifa hatte es mehreren Verbänden bei der Männer-WM im vergangenen Jahr unter Androhung von Sanktionen untersagt, die für Diversität stehende Schleife zu nutzen. Das Verbot hatte während des Turniers unter anderem beim deutschen Team für viel Wirbel gesorgt. Es mündete in eine vor dem Anpfiff des Spiels gegen Japan von DFB-Kapitän Manuel Neuer und den anderen Spielern gezeigte Hand-vor-den-Mund-Geste.

"Wir suchen den Dialog und werden eine Lösung rechtzeitig vor der Frauen-WM haben. Das hoffe ich", sagte Infantino. Die englische Kapitänin Leah Williamson hatte zuletzt angekündigt, die "One Love"-Kapitänsbinde bei der WM in Australien und Neuseeland (20. Juli – 20. August) tragen zu wollen. Dies sei eine großartige Bühne, um die Werte, an die das Team glaube, zu fördern, sagte sie. Deutschlands Alexandra Popp trug bei Länderspielen zuletzt eine Kapitänsschleife in Regenbogen-Farben.

Lösung vor der WM

Der englische Verbandschef Mark Bullingham betonte in London, dass die Umstände bei der WM der Männer für alle schwierig gewesen seien. "Wir haben eine Konversation begonnen, sodass wir die Situation lange vor der WM (der Frauen) lösen können", erklärte Bullingham nach dem Ifab-Treffen. (APA; 5.3.2023)