Karolin Braunsberger-Reinhold, seit dem vergangenen Jahr im EU-Parlament tätig, sieht sich mit dem Vorwurf der sexuellen Belästigung konfrontiert.

Foto: Homepage Karolin Braunsberger-Reinhold

Laut einem internen Bericht des EU-Parlaments soll die CDU-Politikerin Karolin Braunsberger-Reinhold am 5. Juni des vergangenen Jahres einen Mitarbeiter sowie eine Mitarbeiterin sexuell belästigt haben. Neben verbalen Entgleisungen sei es in weiterer Folge zu einem Übergriff gegenüber der Mitarbeiterin gekommen. Der Vorfall ereignete sich im Zuge eines Besuchs der "Weinmeile" in Sachsen-Anhalt, bei dem die Politikerin stark betrunken gewesen sein soll.

Vorfall ohne Folgen

Der deutschen "Bild"-Zeitung zufolge wurde dieser Vorfall nun von einem Ausschuss des EU-Parlaments aufgearbeitet. Im internen Abschlussbericht heißt es, die Politikerin habe "nicht mehr geradeaus gehen können". Der Ausschuss sei aber zu der Erkenntnis gelangt, dass es zu keinen Konsequenzen für die Abgeordnete kommen werde. In den zitierten Dokumenten wird festgehalten, dass die "Schwere der Vorfälle" gegen die "Schwere der Konsequenzen" bei einer Publikwerdung der Vorfälle abgewogen wurde. Braunsberger-Reinhold teilte auf Anfrage der Zeitung mit, dass sie sich einen Tag nach dem Übergriff für die Geschehnisse entschuldigt habe. Weiters wies die die Abgeordnete in einem Interview mit der "Mitteldeutschen Zeitung" den Vorwurf der Alkoholisierung von sich: "Ja, ich habe ein Glas Wein getrunken oder zwei. Aber dass ich betrunken gewesen wäre, kann ich nicht sagen."

Braunsberger-Reinhold ist seit Oktober vergangenen Jahres Mitglied im EU-Parlament, wo sie die einzige Abgeordnete für die CDU Sachsen-Anhalt stellt. Ihr politischer Werdegang begann 2014 bei der Jungen Union Deutschlands, führte über Positionen in der Regionalpolitik zur aktuellen Rolle innerhalb der EVP-Fraktion. Im EU-Parlament ist die Politikerin unter anderem Mitglied im Verkehrs- und Tourismusausschuss sowie im Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres tätig. (Tizian Rupp, 6.3.2023)