Rund 1.800 Passagiere waren von den Flugänderungen bei der AUA betroffen.

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Bei der AUA stehen die Zeichen wieder auf Sturm. Die Belegschaftsvertreter fordern bei den Nachverhandlungen beim Kollektivvertrag für die rund 3200 Beschäftigten des Bordpersonals eine "adäquate Reallohnerhöhung". Konkreter wurde man nicht. Das im Oktober ausverhandelte Gehaltsplus von sieben Prozent, was der damaligen Inflation entsprach, halten sie für nicht ausreichend, schließlich sei die Teuerung seither davongaloppiert. Zudem würde diese Gehaltsanpassung erst im Mai wirksam werden. Das Management habe jedenfalls ein nicht akzeptables Angebot vorgelegt, das unter der Inflationsrate liege – und vor allem seitens der AUA einseitig widerrufbar sei.

Es ist vor allem der Umstand, dass die AUA 2022 aufgrund gestiegener Reiselust und höherer Ticketpreise ein vergleichsweise gutes Ergebnis eingeflogen hat, der nun für Entrüstung bei den Belegschaftsvertretern sorgt. "Wir lassen uns nicht länger pflanzen", richtet die Gewerkschaft Vida dem AUA-Management aus. Die Wogen hochgehen ließ in den vergangenen Tagen vor allem, dass das AUA-Management erst nach dem KV-Abschluss im vergangenen Oktober damit herausgerückt sei, dass aufgrund des überraschend guten Geschäftsverlaufs der Staatskredit vorzeitig aus eigener Kraft getilgt werden konnte.

Besser laufende Geschäfte

AUA-Chefin Anette Mann hatte im vergangenen Jahr noch nicht damit gerechnet, dass die AUA 2022 wieder in die schwarzen Zahlen fliegen würde. Ein überraschend gutes Geschäft – vor allem auch in der zweiten Jahreshälfte – hatte dann aber doch für Gewinn gereicht. Damit werden auch die Boni für die Führungskräfte wieder ausbezahlt. Auch das stößt der Gewerkschaft sauer auf.

Das AUA-Management hatte bei der Präsentation der Zahlen am Freitag – angesprochen auf den Konflikt – argumentiert, dass man bereits nachgebessert habe und zudem die Beschäftigten einen Teuerungsausgleich von 3000 Euro ausbezahlt bekommen hätten. Weitere Gehaltserhöhungen müssten erst erwirtschaftet werden, hieß es. AUA-Vorstand Francesco Sciortino zeigte sich am Freitag auch überzeugt, dass viele Beschäftigte mit dem Angebot zufrieden seien.

Der Betriebsrat des Bordpersonals sieht das anders und hat am Dienstag zu einer Betriebsversammlung geladen, die laut Gewerkschaft auf großes Interesse gestoßen sei. Unmittelbar danach folgte ein Warnstreik. Man will den AUA-Vorstand bewegen, die Verhandlungen wiederaufzunehmen. Gibt es bis zum 23. März kein für den Betriebsrat akzeptables Verhandlungsergebnis, stehen wohl die nächsten Arbeitsniederlegungen beim Bordpersonal an. (rebu, 7.3.2023)