"Kunst und Kultur im und für den ORF müssen garantiert sein", fordert auch Karl Markovics.

Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

Wien – In einer am Montag veröffentlichten Deklaration fordern 1.000 österreichische Kunst- und Kulturschaffende, "Kunst und Kultur im und für den ORF müssen garantiert sein". Unter den Unterzeichner finden sich unter anderem Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek, Regisseurin Sabine Derflinger, Pianist Rudolf Buchbinder, Schauspieler und Regisseur Karl Markovics, Schauspielerin und Sängerin Erika Pluhar, Komponist Wolfgang Mitterer und Regisseur Thomas Birkmeir.

Der Offene Brief richtet sich an die Verantwortlichen im ORF, die Medienverantwortlichen der Bundesregierung und die Medien- und Kultursprecher der Parlamentsparteien. Gefordert wird die besondere Berücksichtigung von Kunst- und Kulturprogrammen im ORF. Darüber hinaus fordert die IG Autorinnen Autoren die Offenlegung der Zukunft der Kunst-, Kultur- und Literaturprogramme des ORF und tritt für ein ORF-Finanzierungsmodell ein, das die Fortsetzung des mit der ORF-Gebühr eingehobenen Kunstförderungsbeitrags ermöglicht.

"Äußerst problematisches Signal"

Dass ein neues Finanzierungsmodell des ORF zum Anlass genommen wird, "um Sparmaßnahmen vorzusehen, die vor allem Kunst und Kultur betreffen, sei "ein äußerst problematisches Signal". Eine Bundesregierung, "die die Steuerzahlenden mit dem höchsten Personalstand und den höchsten PR-Kosten der Zweiten Republik belastet, darf nicht gleichzeitig einen öffentlich-rechtlichen Sender mit einem gesetzlich verankerten Bildungsauftrag aushungern", heißt es weiter.

Der ORF dürfte "nicht mit Hilfe eines neuen Finanzierungsmodells zugrunde gerichtet werden", lautet eine der Forderungen. Der ORF sei als "öffentlich-rechtlicher Sender zur Wahrnehmung von Kunst- und Kulturaufgaben unersetzbar" und der "einzige Garant zur Einlösung öffentlich-rechtlicher Programme im Bereich von Bildung, Wissenschaft, Kunst, Kultur, Sport und Information". Der ORF müsse "nicht nur weiterhin in der Lage sein, seinem Bildungs- und Kulturauftrag nachzukommen, sondern diesen angesichts der jüngsten Krisen noch viel mehr als bisher erfüllen". Auf keine Kunst- und Kultureinrichtung des ORF, "weder auf das RSO noch auf eine andere" könne verzichtet werden. (red, 6.3.2023)