Sie gilt als eine der bekanntesten und meistverkauften Puppen überhaupt und hat unzählige Diskussionen über unrealistische Frauenkörperdarstellungen, Stereotype und Co ausgelöst: die Barbie. Am 9. März 1959 präsentierte der kalifornische Spielwarengroßkonzern Mattel die erste Puppe dieser Art auf der American Toy Fair in New York und kreierte damit binnen kurzer Zeit einen Hype, der bis heute nicht gänzlich gebrochen wurde.

Barbie: die populärste nicht unproblematische Puppe der Welt.
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Geschichte eines Spielzeugklassikers

Die vor allem als Spielzeug für kleine Mädchen vermarktete Anziehpuppe mit den frisierbaren blonden Haaren und den Accessoires in charakteristischem Zuckerlrosa eroberte den Spielzeugmarkt im Sturm. Kritik wurde im Laufe der Jahre jedoch immer wieder an den körperlichen Merkmalen geübt, mit denen die knapp 30 Zentimeter große Puppe ausgestattet war. Zur Sanduhrsilhouette mit vergleichsweise großen Brüsten, einer sehr schmalen Taille und breiten Hüften kamen Füße, die so proportioniert waren, dass die Puppe nicht frei stehen konnte – oder dies nur in Stöckelschuhen zu tun vermochte. Die Maße der Barbie hatten jahrelang wenig mit realistischen Frauenkörpern zu tun und hätten maßstabsgetreu umgelegt auf eine wirkliche Frau 99-46-84 entsprochen. Man warf dieser Darstellung vor, bedenkliche Klischees zu verkörpern und unerreichbare Maßstäbe zu setzen, die mitverantwortlich für Essstörungen bei jungen Mädchen seien. Auch galt Barbie, eine weiße US-Amerikanerin, als Inbegriff weiblicher Perfektion.

Mattel reagierte im Laufe der Jahre auf diese Kritik mit Veränderungen der Barbie-Physis und zeigte auch Bemühungen, die Puppe diverser werden zu lassen. Heute gibt es Barbies mit zahlreichen Haut- und Augenfarben, verschiedensten Körpermaßen und seit kurzem auch eine Variante mit Beinprothese, eine mit der Hautkrankheit Vitiligo, eine Barbie im Rollstuhl und eine Transgender-Barbie. War sie 1960 noch Modedesignerin, so übten Barbies im Laufe der folgenden Jahrzehnte verschiedenste Berufe aus, darunter Stewardess, Polizistin, Astronautin und Ärztin. Barbies sind begehrte Sammelobjekte und wechseln bei Auktionen für Unsummen die Besitzer. Bei aller Beliebtheit scheiden sich an der Puppe, mit der Generationen von Kindern aufgewachsen sind, nach wie vor die Geister – denn all das Problematische, wofür sie steht oder zumindest früher stand, ist für viele Menschen untrennbar mit diesem Spielzeug verbunden.

Barbie: Harmlos oder problematisch?

Was sind Ihre Erfahrungen mit der Barbie-Puppe – haben Sie als Kind oder Ihr Nachwuchs heute mit Barbies gespielt? Sehen Sie die Puppen als harmloses Spielzeug, oder finden Sie die Kritik an der Barbie berechtigt? Und wie sehen Sie die Bemühungen rund um mehr Diversität im Barbie-Universum? Posten Sie Ihre Meinung! (Daniela Herger, 7.3.2023)