Das Fairphone 2 konnte eigenhändig repariert werden, wenn ein Einzelteil defekt war.

Foto: Fairphone

Ein neu erworbenes Handy wird in Österreich über den Zeitraum von drei Jahren abgeschrieben, was in vielen Fällen auch die tatsächliche Nutzungsdauer widerspiegelt. Viele Konzerne wiederum zaubern jedes Jahr zur gleichen Zeit neue Smartphones aus dem Hut, um die Kundinnen und Kunden zu alljährlichen Neukauf zu bewegen. Beim niederländischen Social Business Fairphone und bei den gleichnamigen Geräten geht man einen anderen Weg: Hier sollen die Geräte möglichst lange halten.

Ende der Updates, weiterhin Ersatzteile

So heißt es nun, dass das Fairphone 2 vor sieben Jahren noch mit Android 5 auf den Markt gebracht wurde und nun sein letztes Update auf Basis von Android 10 erhält. Somit hat das Gerät, zumindest gemessen an den Updates, das Ende seiner Lebensdauer erreicht.

Bestimmte Ersatzteile werden noch weiterhin erhältlich sein, solange diese verfügbar sind und es eine entsprechende Nachfrage gibt. Denn das Fairphone 2 war dem Anbieter zufolge das erste modulare Smartphone der Welt. Reparierbarkeit stand hier im Vordergrund: War ein Bauteil defekt, so konnte es von den Nutzinnen und Nutzern einfach ausgetauscht werden.

43 Updates in sieben Jahren

Bis heute wurden über 115.000 Geräte des Fairphone 2 verkauft, von denen heute noch rund 15.000 in Gebrauch sind. Im Laufe des Produktlebenszyklus wurde das Gerät von Android 5 auf Android 6, Android 7.1, Android 9 und zuletzt Android 10 aktualisiert. Während seiner Lebensdauer hat das Smartphone insgesamt 43 Software-Updates erhalten.

Der Support lief deutlich länger als geplant, schreibt das Unternehmen – ursprünglich hatte man mit drei bis fünf Jahren gerechnet. Zu danken sei in dieser Hinsicht vor allem auch der engagierten Fairphone- und Open-Source-Community für die Unterstützung. So sei es heute dank der Community auch möglich, alternative Betriebssysteme wie LineageOS oder /e/OS auf dem Fairphone 2 zu installieren.

Da die verwendeten Chips die neueste Software aber nicht mehr unterstützen, sei nun leider Schluss, was man selbst auch "bittersüß" finde. "Denn in einer idealen Welt würden wir unsere Geräte auf unbestimmte Zeit unterstützen", sagt Agnes Crepet, Head of Software Longevity bei Fairphone: "Aber aufgrund von industriellen und finanziellen Zwängen ist das einfach nicht möglich. Wir sind glücklich darüber, dass wir das Fairphone 2 sieben Jahre lang unterstützen konnten." (stm, 8.3.2023)