Wirklich prominent ist hier natürlich niemand, aber genau das hebt die zweite Staffel auf eine brachiale Ebene: Die Trennungen der Paare werden nonchalant vor den Zuschauern ausgetragen, jetzt auf RTL+.

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Im Reality-TV ist nichts heilig. Da datet man nackt oder heiratet, obwohl man einander noch nie gesehen hat. Das Kopulieren vor laufender Kamera fehlt noch – also ohne dass die Bettdecke alles verdeckt. Kommt sicher noch.

Prominent getrennt verfolgt dagegen eine harmlose Grundidee: Ex-Partner treffen in einer Villa in Südafrika auf einander und müssen für eine Siegessumme von 100.000 Euro gemeinsame Sache machen. In Wissens- und Actionspielen fordern die Exen die Geduld miteinander heraus. Immerhin wirkt es schön befreiend, den Ex ungeniert anzuplärren – es gibt ja keine Konsequenzen, getrennt ist man ja ohnehin schon.

Wirklich prominent ist hier natürlich niemand, aber genau das hebt die zweite Staffel auf eine brachiale Ebene: Die Trennungen der Paare werden nonchalant vor den Zuschauern ausgetragen. Da nimmt ein Pärchen teil, das sich zwei Monate zuvor getrennt hat und 30 Minuten über die Fehlleistungen in seiner Beziehung streitet. Intimste Details und ganz viel Schmerz.

Dem Mann wird vorgeworfen, zu schnell mit einer anderen ins Bett gestiegen zu sein. Nach einer Trennung müsse er mindestens sechs Monate warten, das zeuge von Respekt, sagt die Ex. Dann ist da noch ein anderes frischgetrenntes Pärchen, das beinhart sagt, dass die drei gemeinsamen Kinder noch gar nichts von der Trennung der Eltern wissen. Aber wir Zuschauer wissen es. Denn wir schauen bei der Paartherapie zu. Die Spiele sind nicht Konfrontationen genug, in Einzeldates werden die Kandidaten noch genötigt, gemeinsam die Höhen und Tiefen der Beziehung zu besprechen. Ein bisschen Katharsis für die Stars, ganz viel Unterhaltung für uns. (Kevin Recher, 9.3.2023)