Mit Silvergate fällt das nächste Kryptounternehmen.

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La Jolla/Kalifornien – Mit der Kryptobank Silvergate steht das nächste Unternehmen aus der Kryptoindustrie vor dem Aus. Silvergate teilte am Mittwoch in einer Aussendung mit, seine Geschäfte herunterfahren und die Bank "ordentlich" liquidieren zu wollen. Eine freiwillig Auflösung der Bank sei der beste Weg nach vorne. Alle Guthaben sollen vollständig ausgezahlt werden. Zudem versuche man zu erarbeiten, wie sich ausstehende Forderungen bestmöglich erfüllen lassen. Das Silvergate Exchange Network, über das Überweisungen zwischen Silvergatekunden stattgefunden hatten, soll nicht fortgeführt werden, alle Tätigkeitsfelder, die in Zusammenhang mit Konten stehen, sollen während der Geschäftsauflösung weiterlaufen.

Silvergate bereits Anfang März gewarnt, dass die Fortführung des Geschäfts fraglich sei. Das Institut verschob die für den 16. März geplante Vorlage der Geschäftszahlen für 2022. Als Reaktion darauf stoppte die Kryptobörse Coinbase sämtliche Zahlungen von oder an Silvergate.

Eine Milliarde Dollar Verlust im letzten Quartal 2022

Das auf Geschäfte mit Digitalwährungen wie Bitcoin spezialisierte Geldhaus hatte im Januar für das vierte Quartal 2022 einen Verlust von einer Milliarde Dollar ausgewiesen. Wegen der FTX-Pleite verunsicherte Kunden hatten in diesem Zeitraum Einlagen im Volumen von acht Milliarden Dollar bei Silvergate abgezogen. Dies war ein Rückgang um etwa zwei Drittel im Vergleich zum September 2022. Um liquide zu bleiben, musste das Institut Schuldverschreibungen verkaufen und fuhr allein damit einen Verlust von 718 Millionen Dollar ein.

Zu derartigen Notverkäufen war Silvergate weiteren Angaben zufolge auch Anfang 2023 gezwungen. (red, 8.3.2023)