Designer Nigel Xavier in "Next in Fashion" auf Netflix.

Foto: Netflix

Kleider aus Blumen, überdimensionale Pufferjacken, Patchwork-Jeans und Tüllkleider: Es wimmelt nur so vor besonderen Farben, Mustern und Schnitten in der zweiten Staffel der Netflix-Serie Next in Fashion. Zwölf Aufstrebende im Modedesign konzipieren und schneidern innerhalb weniger Stunden einen Look unter einem vorgegebenen Motto. Die Designerin oder der Designer mit dem am wenigsten überzeugendsten Look scheidet aus. Wer am Ende übrig bleibt, gewinnt 200.000 Dollar, also rund 190.000 Euro.

Feelgood-Fernsehen mit Glamour-Faktor

Knallharte und fiese Wettbewerbslogik? Niedermachen, Tränen und gegenseitige Gehässigkeit, wie wir es aus Germany’s Next Topmodel gewohnt sind? Nein. Erleichternderweise gar nichts von dem. Es ist Feelgood-Fernsehen mit Glamour-Faktor. Die beiden Moderierenden, Tan France und Gigi Hadid, sind liebevoll, wertschätzend und äußern Kritik ausschließlich konstruktiv. Die Teilnehmenden lachen und arbeiten miteinander, niemand wird gegeneinander ausgespielt. Obwohl alle sehr unterschiedlich sind, wird ihre Identität nicht in den Vordergrund gestellt. Es ist ihr Charakter, ihre Beziehungen und vor allem ihre Arbeit, die im Fokus der Sendung sind. Und die ist verblüffend.

Trailer zur zweiten Staffel von "Next in Fashion".
Netflix

Bei vielen Designs fällt einem die Kinnlade herunter. Manche Roben gehören sicherlich zur Rubrik Haute Couture – rein für den Laufsteg –, andere sind überaus tragbar. Man verflucht das langweilige Billigmode-Segment und wünscht sich mehr Geld, um die Designenden durch den Kauf ihrer Kleidung unterstützen zu können. Wenn am Ende jeder Folge eine Person die Show verlassen muss, wird es emotional. Da kullerten auch bei mir ein paar Tränen. (Natascha Ickert, 10.3.2023)