Der Lkw mit der braunen Anspielung.

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Die Aufschrift "Führerhaus" auf einem Firmen-Lkw im Marchfeld (Bezirk Gänserndorf) sorgt für Aufregung, weil sie für das Mauthausen-Komitee Österreich (MKÖ) klar als NS-Anspielung verstanden werden könne. Neben dem Begriff ist auch noch "Der Fahrer spricht DEUTSCH" zu lesen.

"Jeder historisch informierte Mensch, der diese Aufschrift sieht, versteht sie als Anspielung auf den 'Führer' Adolf Hitler und sein nationalsozialistisches Terrorregime", kritisiert MKÖ-Vorsitzender Willi Mernyi. Das MKÖ wandte sich auch mit je einem Schreiben an die Geschäftsführerin der Firma und den Bundesspartenobmann für Transport und Verkehr der Wirtschaftskammer, Alexander Klacska.

WKÖ auf Distanz

Bei Klacska ging die Post am Freitagmorgen ein. Auf Nachfrage des STANDARD verurteilte er die Aufschrift klar und gab an, "natürlich sofort" etwas zu unternehmen: "Ich höchstpersönlich und die gesamte Branche können sich nur distanzieren von irgendwelchen Äußerungen, die an diese dunkle Zeit erinnern." Er werde die Geschäftsführung daher "dringend ersuchen, das zu entfernen".

Das "Führerhaus" aus dem Marchfeld ist nicht die erste solche Anspielung auf Lkws in Niederösterreich, aber auch Oberösterreich.

Mernyi fordert daher Konsequenzen: "Derselbe bräunliche Spruch auf den Lkws verschiedener Firmen aus verschiedenen Gegenden – das ist offenbar ziemlich verbreitet. Und es ist sicher kein Kavaliersdelikt. Unternehmen mit demokratiefeindlicher Symbolik sollten zum Beispiel keine Förderungen oder Aufträge der öffentlichen Hand bekommen!"(cms, 10.3.2023)