Mikaela Shiffrin holte ihren 86. Weltcupsieg.

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Und zieht mit damit mit Ingemar Stenmark gleich.

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In einer eigenen Liga.

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Im Heimatland von Ingemar Stenmark hat Mikaela Shiffrin die schwedische Ski-Ikone eingeholt. Die US-Amerikanerin gewann am Freitag den Riesentorlauf von Aare und hat damit wie Stenmark 86-mal im Weltcup triumphiert. Gleichzeitig holte sich die fünffache Gesamtweltcupsiegerin die Kristallkugel im Riesentorlauf. Die Halbzeit-Dritte Franziska Gritsch stürzte auf dem Weg zu ihrem besten Riesentorlauf-Resultat wenige Tore vor dem Ziel.

"Die größte Leistung ist es, mit Ingemar Stenmark in einem Satz genannt zu werden", sagte Shiffrin im ORF und verdeutlichte ihren Fokus auf das Tagesgeschäft. "Dieser Tag ist ziemlich wild. Wenn mich jemand am Start gefragt hätte, ob ich, wenn ich wählen müsste, den Siegrekord oder die Riesentorlauf-Kugel nehme, dann hätte ich die Riesentorlauf-Kugel genommen."

Spekulieren

Federica Brignone als Zweite (+0,64 Sek.) und Sara Hector als Dritte (+0,92) standen mit Shiffrin, die mit dem 20. Weltcupsieg (gemeinsamer Rekord mit Vreni Schneider) ihre 15. Kristallkugel errang, auf dem Podest. Schon am Samstag (10.30/13.30 Uhr), zwei Tage vor ihrem 28. Geburtstag, kann Shiffrin in ihrer Lieblingsdisziplin Slalom zur alleinigen Rekordhalterin werden.

Gritsch hatte die ÖSV-Frauen zwischenzeitlich mit dem ersten Podestplatz in der Angst- und Schwächedisziplin seit mehr als drei Jahren spekulieren lassen, schied im Finale mit dem Mut zum Risiko aber aus. Beste Österreicherin war so Stephanie Brunner als Neunte (+2,14). Die Tirolerin schaffte in ihrem vorletzten Saisonrennen ihr bestes Resultat des Winters.

Starke Gritsch muss Lehrgeld zahlen

Gritsch präsentierte sich fünf Tage vor ihrem 26. Geburtstag zunächst erneut stark. Wie schon im Super-G-Kvitfjell als Dritte nutzte sie im ersten Lauf die Gunst des Augenblicks. Sie fuhr mit Nummer 16 bei etwas besseren Bedingungen zu Platz drei (+0,93). Besser als 14. war die Tirolerin nach einem ersten Riesentorlauf-Durchgang im Weltcup noch nicht gewesen – und nahm sich erneut Attacke vor.

"Es war ziemlich cool, habe mich am Start auch halbwegs normal gefühlt und wollte angreifen. Zu viel habe sie sicher nicht gewollt", sagte Gritsch. Ihr Mut wurde nicht belohnt, zu viel Innenlage bezahlte sie mit dem Ausrutscher vier Tore vor dem Ziel. "Die anderen Mädels schlafen auch nicht. Ich wollte das Zurückfallen vermeiden", meinte Gritsch und sah in der Gesamtsituation auch das Positive. "Es sind sehr, sehr viele Sachen, auf die ich aufbauen kann. Vielleicht zahle ich heuer in der einen oder anderen Situation noch Lehrgeld. Ich werde es annehmen und hart weiterarbeiten." (APA, 10.3.2023)

Ergebnis des Weltcup-Riesentorlaufs der alpinen Ski-Frauen am Freitag in Aare:

1. Mikaela Shiffrin (USA) 1:54,64 55,16 59,48
2. Federica Brignone (ITA) 1:55,28 +0,64 56,20 59,08
3. Sara Hector (SWE) 1:55,56 +0,92 56,29 59,27
4. Petra Vlhova (SVK) 1:56,06 +1,42 56,76 59,30
5. Tessa Worley (FRA) 1:56,42 +1,78 56,68 59,74
6. Valerie Grenier (CAN) 1:56,44 +1,80 55,74 1:00,70
7. Alice Robinson (NZL) 1:56,61 +1,97 57,31 59,30
8. Thea Louise Stjernesund (NOR) 1:56,75 +2,11 56,32 1:00,43
9. Maryna Gasienica-Daniel (POL) 1:56,78 +2,14 56,24 1:00,54
Stephanie Brunner (AUT) 1:56,78 +2,14 57,42 59,36
11. Marta Bassino (ITA) 1:56,84 +2,20 56,89 59,95
12. Wendy Holdener (SUI) 1:56,90 +2,26 56,61 1:00,29
13. Estelle Alphand (SWE) 1:57,01 +2,37 56,79 1:00,22
14. Ragnhild Mowinckel (NOR) 1:57,04 +2,40 57,19 59,85
15. Paula Moltzan (USA) 1:57,13 +2,49 57,31 59,82
16. Nina O'Brien (USA) 1:57,31 +2,67 57,17 1:00,14
17. Ana Bucik (SLO) 1:57,36 +2,72 57,04 1:00,32
18. Julia Scheib (AUT) 1:57,72 +3,08 57,30 1:00,42
19. Elisa Platino (ITA) 1:57,74 +3,10 57,77 59,97
20. Roberta Melesi (ITA) 1:57,92 +3,28 57,72 1:00,20
21. Lisa Nyberg (SWE) 1:58,07 +3,43 57,96 1:00,11
22. Michelle Gisin (SUI) 1:58,11 +3,47 57,71 1:00,40
23. Ramona Siebenhofer (AUT) 1:58,35 +3,71 57,52 1:00,83
24. Katharina Truppe (AUT) 1:58,36 +3,72 58,07 1:00,29

25. Hilma Loevblom (SWE) 1:58,37 +3,73 58,07 1:00,30
26. Elisabeth Kappaurer (AUT) 1:58,77 +4,13 57,56 1:01,21

Ausgeschieden im 1. Durchgang u.a.: Elisa Mörzinger (AUT), Lara Gut-Behrami (SUI), Mina Fürst Holtmann (NOR), Maria Therese Tviberg (NOR)

Ausgeschieden im 2. Durchgang: Franziska Gritsch (AUT), Coralie Frasse Sombet (FRA), Melanie Meillard (SUI), Zrinka Ljutic (CRO)

Gesamtwertung (nach 33 Rennen):

1. Mikaela Shiffrin (USA) 1928
2. Petra Vlhova (SVK) 1025
3. Lara Gut-Behrami (SUI) 1007
4. Federica Brignone (ITA) 939
5. Sofia Goggia (ITA) 800
6. Ragnhild Mowinckel (NOR) 790
7. Wendy Holdener (SUI) 715
8. Marta Bassino (ITA) 677
9. Elena Curtoni (ITA) 640
10. Sara Hector (SWE) 566
11. Ilka Stuhec (SLO) 502
12. Corinne Suter (SUI) 501
13. Cornelia Hütter (AUT) 472
14. Michelle Gisin (SUI) 462
15. Tessa Worley (FRA) 454

Riesentorlauf Frauen (9):

1. Mikaela Shiffrin (USA) 700
2. Petra Vlhova (SVK) 486
3. Lara Gut-Behrami (SUI) 482
4. Federica Brignone (ITA) 476
5. Marta Bassino (ITA) 475
6. Sara Hector (SWE) 393
7. Tessa Worley (FRA) 304
8. Valerie Grenier (CAN) 294
9. Ragnhild Mowinckel (NOR) 282
10. Paula Moltzan (USA) 193

Team Frauen (33):

1. Schweiz 4190
2. Italien 3726
3. Österreich 3676
4. USA 2844
5. Norwegen 1741

Nationencup (65):

1. Schweiz 9427
2. Österreich 7649
3. Norwegen 5985
4. Italien 5655
5. USA 3874