Die ausgedörrten Anbauflächen sorgen für mehr als 50 Millionen Tonnen Verlust.

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Buenos Aires – Eine extreme Trockenheit lässt die ohnehin schon kränkelnde Wirtschaft Argentiniens in diesem Jahr um drei Prozentpunkte schrumpfen. "Die Dürre hat bereits drei Punkte des geschätzten argentinischen Bruttoinlandsprodukts gekostet", so die Getreidebörse von Rosario (BCR) in einem Bericht am Freitag.

Die ausgedörrten Anbauflächen hätten zu Verlusten von mehr als 50 Millionen Tonnen geführt, sagte Julio Calzada, Leiter der Wirtschaftsforschung an der Börse von Rosario, am Donnerstag gegenüber Reuters. Er bezeichnete die Wetterbedingungen als "beispiellos".

Inflation von über 100 Prozent

Argentinien ist einer der größten Getreideproduzenten und -exporteure der Welt, insbesondere bei den Grundnahrungsmitteln wie Sojabohnen, Mais und Weizen. Die Börse schätzt, dass die extreme Trockenheit das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 19 Milliarden Dollar schmälern wird.

Die BCR geht außerdem davon aus, dass die Dürre die Staatskasse stark belastet, da die Steuern auf Getreideexporte in der Erntesaison 2022/2023 um mehr als 2,3 Milliarden Dollar sinken werden. Die Steuereinnahmen aus den Exporten leisten einen wichtigen Beitrag zur Wirtschaft des südamerikanischen Landes, das unter geringen Devisenreserven, massiven Schulden und einer jährlichen Inflation von über 100 Prozent leidet. (APA, 11.3.2023)