Yanis Varoufakis bei einer Parlamentsdebatte im Dezember 2022.

Foto: IMAGO/Giorgos Kontarinis

Athen- Der ehemalige griechische Finanzminister Yanis Varoufakis ist Freitagabend in Athen von Vermummten angegriffen und verletzt worden. Der linke Oppositionspolitiker sei von einer Gruppe von etwa 20 Leuten in einem Restaurant entdeckt worden, berichteten mehrere griechische Medien am Samstag. Zunächst sei der 61-Jährige von der Straße aus beschimpft worden.

Daraufhin sei Varoufakis vor die Tür gegangen, wo ihn mehrere Vermummte angegriffen, zu Boden geworfen, getreten und ihm ins Gesicht geschlagen hätten. Der Ex-Minister habe einen Nasenbeinbruch erlitten und sei im Krankenhaus behandelt worden.

Varoufakis bedankte sich auf Twitter für Solidarität, wies aber auf das Bahnunglück vor wenigen Wochen hin: "Wir trauern um die 57 Opfer der Bahnprivatisierung".

Varoufakis selbst bedankte sich auf Twitter für Solidarität, die ihm nach dem Überfall entgegengeschlagen sei. Zudem bestritt er Berichte, wonach es sich bei den Angreifern um Autonome, Anarchisten oder Linke handelte. Es seien vielmehr beauftragte Schläger gewesen, die ihn beschuldigt hätten, Griechenland in der Schuldenkrise 2015 während seiner Amtszeit als Finanzminister ans Ausland verscherbelt zu haben.

"Sie waren keine Anarchisten, Linken, Kommunisten oder Mitglieder irgendeiner Bewegung. Es waren Auftragskriminelle", schreibt Varoufakis auf Twitter.

Seine Partei Mera25 bezeichnete den Angriff als "faschistisch". Der Wirtschaftswissenschaftler sitzt heute als Abgeordneter im Parlament. (APA, 11.3.2023)