Kurz vor dem Kollaps soll die Bank noch Jahresboni an einige Mitarbeiter ausgezahlt haben

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Washington – Die Manager der Investmentbanking-Sparte der nun geschlossenen kalifornischen Silicon Valley Bank (SVB) prüfen offenbar im Moment verschiedene Möglichkeiten für einen Rückkauf des Unternehmens. Wie die Agentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen am Samstag (Ortszeit) berichtete, suchen der Leiter von SVB Securities, Jeff Leerink, und sein Team Hilfe bei der Finanzierung eines potenziellen Management-Buy-outs.

Einem Bericht zufolge haben sie es eilig, ein schnelles Geschäft abzuschließen, da die US-Aufsichtsbehörden offenbar einen Buy-out der Überreste der SVB Financial Group anstreben.

Fonds zur Einlagensicherung

Die US-Notenbank und die Federal Deposit Insurance Corp (FDIC), der Einlagensicherungsfonds der USA, erwägen derzeit die Einrichtung eines Fonds, der es den Regulierungsbehörden ermöglichen würde, mehr Einlagen bei Banken zu sichern, die nach dem Zusammenbruch der SVB in Schwierigkeiten geraten, so Bloomberg. Laut einem von der Agentur zitierten Insider erörtern die Aufsichtsbehörden das neue Sonderinstrument in Gesprächen mit Führungskräften der Banken und hoffen, dass eine solche Maßnahme die Anleger beruhigen wird. Die US-Zentralbank und die FDIC reagierten nicht sofort auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters nach einem Kommentar.

US-Präsident Joe Biden hat sich am Samstag mit dem kalifornischen Gouverneur Gavin Newsom getroffen, um sich über die Schließung der SVB zu unterhalten. In dem Gespräch soll es einer Erklärung des Weißen Hauses zufolge auch darum gegangen sein, wie die Situation wieder in den Griff zu bekommen ist. Weitere Details wurden nicht genannt.

Die auf die Finanzierung von Tech-Startups spezialisierte SVB wurde am Freitag von den Aufsichtsbehörden dicht gemacht, nachdem ihre Aktien am Donnerstag an der Wall Street einen Rekord-Tagesverlust verbucht und damit Börsenwerte von rund 80 Milliarden Dollar (aktuell 75,57 Mrd. Euro) ausgelöscht hatten. Einem Medienbericht zufolge soll die Bank allerdings kurz vor ihrem Kollaps noch Jahresboni an einige Mitarbeiter ausgezahlt haben.

Fed-Sitzung am Montag

Unterdessen hat die US-Notenbank Fed hat für Montag eine Sitzung ihres Gouverneursrats unter Ausschluss der Öffentlichkeit angekündigt. Es werde dabei in erster Linie um Vorschuss- und Diskontsätze gehen, teilte die Fed am Sonntag mit. Die Zentralbank nannte keine Details. (APA, Reuters, 12.3.2023)