In der ersten Version der Twitter-Alternative könnte es möglich sein, Inhalte auch an Mastodon-Server zu senden.

Foto: Mastodon

Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. In diesem Fall findet der Streit zwischen Twitter-Eigentümer Elon Musk und so gut wie allen Stakeholdern – Politik, User, Personal – statt, und der lachende Dritte dürfte der Facebook-Mutterkonzern Meta sein. So berichten unter anderem die US-Medien Platformer und Money Control, dass der börsennotierte Konzern Meta an einem "dezentralen, textbasierten Social Network" arbeite.

Der Bericht von Money Control wurde kurze Zeit später von Meta bestätigt, berichtet das Medium. Man glaube, dass Potenzial bestehe für einen separaten Raum, in dem öffentliche Personen zeitnah ihre Sichtweisen verkünden können.

Anbindung an Mastodon?

Betitelt mit dem Codenamen "P92", soll eine alleinstehende textbasierte App entstehen, die ActivityPub unterstützen wird – jenes Social-Networking-Protokoll, das von der Twitter-Alternative Mastodon und anderen dezentralen Anwendungen des Fediverse genutzt wird. Als dezentral bezeichnet man Mastodom und ähnliche Anwendungen, weil sie nicht über einen zentralen Server, sondern mehrere verteilte Instanzen laufen.

Gerade diese Dezentralisierung war es, die nach der Twitter-Übernahme durch Elon Musk viele Menschen dazu verleitete, mit Mastodon zu experimentieren. Denn hier ist man nicht dem Gutdünken eines Konzerns oder dessen Eigentümers ausgeliefert, sondern kann sich einen der zahlreichen kleinen Server aussuchen oder gar selbst einen Aufsetzen. Die Nutzinnen und Nutzer der jeweiligen Server können anschließend miteinander kommunizieren.

Gemutmaßt wird, dass auch P92 mit Mastodon kommunizieren könnte. Anonyme Quellen geben gegenüber Money Control an, dass vorerst ein "Minimum Viable Product" (MVP) geplant sei, das es den P92-Usern ermöglich soll, Inhalte an andere Server zu senden. Allerdings ist es womöglich anfangs nicht möglich, User auf anderen Servern zu folgen und ihre Inhalte zu sehen.

Login via Instagram

Money Control zitiert außerdem vermeintliche Insider, laut denen sich bestehende Instagram-Userinnen und -User mit ihren Login-Daten der beliebten Foto-App bei P92 einloggen können. Entsprechende Daten wie Profilbild, Nutzername, Bio und Follower sollen von Instagram übernommen werden. Auch das Branding soll sich an Instagram orientieren. (stm, 12.3.2023)