Sinnvolle Nachnutzung – ein Projekt aus einer Riesenpalette

Markus Böhm baute aus der Palette ein vertikales Beet. Die Thujen gehören übrigens dem Nachbarn.
Foto: Markus Böhm

Die Freude war groß, als der neue, großzügig dimensionierte Küchentisch endlich bei uns einziehen konnte. Nicht so toll war, dass nun auch die riesige Palette, auf der der massive Eichentisch angeliefert wurde, einer sinnvollen Nachnutzung oder Verwertung harrte. Die wollte die Spedition nämlich partout nicht wieder mitnehmen. Also lag das 267 mal 101 Zentimeter messende Trumm wochenlang auf der Terrasse herum und nahm einfach nur Platz weg.

Brennholz!, war mein erster Gedanke. Ich wollte schon die Hacke schwingen, um das Ding brachial in Zweckerln zu verwandeln ... besann mich aber eines Besseren. Ist doch irgendwie schade drum. Man könnte daraus vielleicht ein Möbel basteln. Sie erinnern sich: Diese Outdoor-Paletten-Sitzgelegenheiten waren eine Zeitlang schwer angesagt. Mich beschlich aber das leise Gefühl, mit diesem Vorhaben gar "late to the party" zu sein. (Ganz schön aufwendig wär’s auch gewesen).

Letztendlich kam ich auf die Idee, ein vertikales Beet zu bauen. Irgendwo hatte ich so etwas schon mal gesehen: die Palette aufkippen, die Fächer mit Erde befüllen, Küchenkräuter, Blumen etc. anpflanzen, fertig. Nur: Wie soll die Erde in den Fächern halten? Ein Rundgang im Baumarkt führte mich in eine Ecke, in der Behältnisse lagerten, die genau meine Zwecke erfüllten: schmale Pflanzkasten aus verzinktem Blech, die offenbar eigens für solche Palettenbeete angefertigt wurden, denn sie passten perfekt. Ganze 18 Stück sollten es schließlich werden.

Aber zunächst musste die Palette aufgehübscht werden. Dem Holz, splitterig und sägerau, rückte ich mit dem Handexzenterschleifer zu Leibe. So lange, bis nicht mehr die Gefahr bestand, sich daran einen Schiefer einzuziehen. Dann kam die erste Schicht Farbe drauf – strahlend weißer Bootslack. Immerhin sollte das Ding einige Jahre Wind und Wetter standhalten können. Zur Sicherheit noch eine zweite Schicht. Dann wurde das Ding aufgerichtet, das Gefälle mittels Keilen und anderer Holzstücke ausgeglichen und schließlich mit einem Haufen Kabelbindern an den sowieso vorhandenen Zaunstützen befestigt. Jeder Pflanzkasten bekam mittels Metallbohrers noch Abflusslöcher verpasst, wegen der Staunässe wär’s. Erde rein. Fertig war das vertikale Palettenhochbeet, das seither zur Selbstversorgung beiträgt. Ein bisserl zumindest.

Next in Fashion – eine Serie

Michael Steingruber freut sich über neue Mode

Drei Jahre mussten Fans warten, doch nun ist sie endlich da: die zweite Staffel von Next in Fashion. Bei dem Reality-Wettbewerb stellen sich junge Kreative Folge für Folge modischen Her-ausforderungen. Wer das schwächste Design abliefert, fliegt raus. Die zweite Staffel wartet mit prominenten Jurygästen wie Donatella Versace, Isabel Marant und Bella Hadid auf. Ihre Schwester Gigi moderiert (statt Alexa Chung) an der Seite von Tan France. Zum Glück verzichtet man diesmal auf banale Mode-Tipps der Hosts, wie es sie in Staffel 1 gab.

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Das offene Boot

Michael Hausenblas liest Stephen Crane

Foto: mare Verlag


Wer zur Seekrankheit neigt, sollte sich bei der Lektüre von Das offene Boot und andere Erzäh-lungen besser ein Pulverl gegen Unwohlsein aufs Nachtkastl legen. Allein die Erzählung Das offene Boot hat bereits Ernest Hemingway oder H. G. Wells Respekt mit einigen Windstärken eingehaucht. Der im Jahre 1900 28-jährig verstorbene Stephen Crane, dem Paul Auster im vergangenen Jahr eine fette Biografie widmete, schildert darin die dramatische, feucht-traurige Geschichte von vier Männern in einem Rettungsboot. Ein Muss für Antilandratten. (RONDO, 18.3.2023)

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