Als VR-Gamer können die bebrillten Besucher in der Ausstellung mit dem Laserpointer agieren.

Foto: Bauer Elisabeth

Wien – Mit militärischen Schlachten war Ludwig van Beethoven zeit seines Lebens konfrontiert, Stichwort dazu: Napoleon. Mit einer Schlacht der anderen Art bekommt es der gefeierte Vertreter der Wiener Klassik nun im Wiener Haus der Musik zu tun: mit rhythmisierten Wortgefechten in Reimform, einem sogenannten Rap-Battle. In der immersiven Ausstellung Beethoven // Opus 360 können sich die bebrillten Besucher in virtuelle Realitäten begeben. In einem Schlösschen steigt ein altmodisch gekleideter, attraktiver junger Mann in den Ring: der junge Ludwig van.

Das geschmähte Genie

Als VR-Gamer können die bebrillten Besucher ihren Laserpointer auf unterschiedliche Themenblöcke richten und den berühmten Symphoniker so zum (erhofften) Sieg coachen. Geld oder Liebe, Fame oder Genie? Welcher Weg ist der erfolgreiche? Eine "Crowd" junger Menschen steht im Kreis und feuert die Wortkämpfer an, Herr Beethoven muss da diverseste Schmähungen erdulden, und er wird tatsächlich unter anderem als "Lauch" verunglimpft.

Wenn auch die Reime smart und witzig geraten sind: Der Interaktivitätsgrad hält sich bei Beethoven // Opus 360 doch eher in engen Grenzen. Da gibt es beim "Virtuellen Dirigenten", der aktuell in den vierten Stock des Musikhauses übersiedelt ist, deutlich mehr zu tun und zu erleben. Aber wer weiß, vielleicht findet ja wirklich der eine oder die andere eine Line, die hängenbleibt, und switcht in Zukunft mal von Leuten wie etwa Bushido zum Titanen Beethoven. (sten, 14.3.2023)