In Malawi wurde aufgrund des Tropensturms der Katastrophenzustand ausgerufen.

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Der Tropensturm Freddy ist einer der stärksten Stürme, die jemals die südliche Hemisphäre heimgesucht haben.

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Blantyre/Maputo – Der Tropensturm Freddy, einer der stärksten Stürme, die jemals die südliche Hemisphäre heimgesucht haben, hat beim zweiten Mal innerhalb eines Monats im Südosten Afrikas alleine in Malawi 225 Menschen getötet und eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Wie die Katastrophenschutzbehörde am Dienstag mitteilte, war die Metropole Blantyre im Süden am stärksten betroffen. Schwere Überschwemmungen und Regenfälle haben Verkehrswege zerstört und Hilfsmaßnahmen behindert.

Die Zahl der Todesopfer in Malawi war am Montag noch bei 99 gelegen, wie das Ministerium für Katastrophenmanagement mitteilte. Angesichts der anhaltenden schweren Regenfälle wurden 584 Menschen verletzt, und 37 werden noch vermisst, hieß es in einer Erklärung. Malawis Präsident Lazarus Chakwera habe den Katastrophenzustand ausgerufen, berichtete die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen in einer Aussendung am Dienstag.

Zustrom an Verletzten

Familien in Blantyre warteten darauf, die Leichen ihrer Angehörigen aus der Leichenhalle des Queen Elizabeth Central Hospital abzuholen. Die Überschwemmungen und Regenfälle haben die Rettungsmaßnahmen beeinträchtigt und die Versorgung der Betroffenen erschwert, so die Hilfsorganisationen. So berichtete etwa Guilherme Botelho, Notfallkoordinator in Blantyre von Ärzte ohne Grenzen, dass das Queen Elizabeth Central Hospital mit dem Zustrom von Verletzten aus verschiedenen Gebieten überfordert sei. Daher habe Ärzte ohne Grenzen ein Team aus Krankenschwestern und klinischen Mitarbeiterinnen zusammengestellt, das medizinische und logistische Unterstützung leiste.

"Die Rettungsmaßnahmen sind insofern eine Herausforderung, als zum Teil auch Schlammlawinen entstanden sind, in denen Menschen stecken geblieben sind", sagte Estere Tsoka, Nothilfespezialistin der Uno-Kinderhilfsorganisation Unicef in Malawi.

Erdrutsche und sintflutartiger Regen

Freddy wütete am Samstag im Zentrum von Mosambik, riss dort Dächer von Gebäuden und führte zu weitreichenden Überschwemmungen in der Hafenstadt Quelimane, bevor er mit sintflutartigen Regenfällen, die Erdrutsche verursachten, weiter ins Landesinnere Richtung Malawi zog. Das gesamte Ausmaß der Schäden und der Verluste an Menschenleben in Mosambik ist noch nicht bekannt.

Der seit mehr als einem Monat wütende Sturm dürfte nach Angaben der Weltwetterorganisation (WMO) der langanhaltendste Zyklon seit Beginn der Wetteraufzeichnungen sein. Freddy wurde am 6. Februar zum Zyklon erklärt. Am 21. Februar erreichte er dann erstmals Land, und zwar in Madagaskar. Von dort zog der Sturm weiter nach Mosambik und anschließend zurück über den Indischen Ozean. Am 11. März erreichte Freddy dann zum zweiten Mal Mosambik sowie auch Malawi. (APA, red, 14.3.2023)