Brennende Barrikade in Teheran, 20. September 2022.

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Teheran – Im Iran wird offenbar wieder mit massiver Gewalt gegen neue Proteste vorgegangen. In der kurdischen Stadt Saghes hätten Sicherheitskräfte das Feuer auf Demonstranten eröffnet, berichtete die Menschenrechtsorganisation Hengaw am Dienstag. Mehrere Menschen seien verletzt worden. Videos in den sozialen Medien zeigten Demonstrationen auch in anderen kurdischen Städten.

Auf den unverifizierten Aufnahmen waren Protestslogans wie "Tod dem Diktator!" oder "Frau, Leben, Freiheit" zu hören. Anlässlich traditioneller Feiern rund eine Woche vor dem Persischen Neujahr hatten Aktivisten zu neuen Protesten aufgerufen. Nach den Protestaufrufen drohten führende Polizeioffiziere mit einem entschlossenen Vorgehen der Sicherheitskräfte.

Sechs Monate nach Beginn der jüngsten Protestwelle im Iran steht die politische und geistliche Führung des Landes unter massivem Druck. Die Aufstände im Herbst stürzten die Islamische Republik in eine der schwersten Krisen seit Jahrzehnten. Auslöser war der Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini Mitte September. Sie starb im Polizeigewahrsam, nachdem sie wegen Verstoßes gegen die islamischen Kleidungsregeln festgenommen worden war. (APA, 14.3.2023)