Im Vorjahr starben rund 92.100 Personen – und damit um knapp elf Prozent mehr als im Fünfjahresdurchschnitt vor der Corona-Pandemie (2015 bis 2019).

Im Vorjahr starben ähnlich viele Personen wie in den ersten beiden Corona-Jahren 2020 und 2021 – und damit deutlich mehr als in den Jahren vor Pandemiebeginn. Insgesamt gab es 92.107 Verstorbene. Laut Statistik Austria verstarben 6.316 Personen an einer Covid-Infektion, das waren knapp sieben Prozent der Todesfälle. Das ist deutlich weniger als 2021: In diesem Jahr verstarben knapp neun Prozent infolge einer Covid-Erkrankung.

Todesfälle aufgrund von Covid-19 traten auch im Vorjahr überwiegend bei Personen im höheren Alter auf: Das Durchschnittsalter der an Covid-19 Verstorbenen betrug bei Männern 81,2 Jahre, bei Frauen lag das Durchschnittsalter bei 85,5 Jahren. Covid-Tote waren damit durchschnittlich auch älter als im Jahr 2021. Das Durchschnittsalter bei den Covid-Toten war zudem erneut höher als das Durchschnittsalter aller Verstorbenen. Männer starben neuerlich etwas häufiger als Frauen an Corona.

Covid-19 war im Vorjahr erneut die dritthäufigste Todesursache nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Da die Covid-Sterbewellen deutlich schwächer ausgeprägt als in den beiden Vorjahren verliefen, gab es insgesamt aber auch weniger Covid-Tote. Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs verursachten zusammen rund sechs von zehn Sterbefällen im Vorjahr. In diesen beiden dominierenden Todesursachengruppen ist die Sterblichkeit im Vergleich mit dem Durchschnittswert der fünf Jahre vor der Pandemie (2015 bis 2019) leicht gesunken.

Mehr Todesfälle aufgrund von Demenz und Morbus Parkinson

Deutlich gestiegen, und zwar um 31 Prozent, ist im Vergleich mit den Vor-Corona-Werten die Sterblichkeit aufgrund von Demenz. Höhere Werte gab es hier auch schon 2020 und 2021. Auch die Todesursache Morbus Parkinson nahm im Vergleich mit dem Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019 signifikant um zehn Prozent fort. "Damit setzte sich eine Entwicklung, die bereits vor der Pandemie sichtbar war, fort", hieß es laut Statistik Austria.

Gestiegen ist auch der Wert bei jener Gruppe, in welcher der jeweilige Todesfall auf einen Unfall zurückzuführen ist, der konkrete Unfallhergang aber unklar ist. Hier ließ sich statistisch nicht mehr erfassen, ob jemand gestürzt, aus dem Bett gefallen oder ausgerutscht ist. "Am häufigsten gingen solche Unfälle mit Verletzungen wie Schenkelhalsbrüchen oder Schädelverletzungen einher." Diese Unfälle betrafen fast ausschließlich Personen über 80 Jahre.

Zugenommen haben laut Statistik Austria auch sogenannte "unbestimmte Todesfälle". Hier konnte eine Unterscheidung zwischen Unfall, Mord oder Suizid nicht getroffen werden. Bei dieser bestimmten Gruppe nahmen die Todesfälle um 48 Prozent oder knapp 200 Sterbefällen im Vergleich zu 2021 zu. Sterbefälle in Verbindung mit Drogen oder Medikamenten waren in dieser Gruppe am häufigsten, sie betrafen überwiegend Personen unter 50 Jahren.

Weniger Tote durch Pneumonie

Im Vergleich zu den fünf Jahren vor Corona ist hingegen die Zahl der Todesfälle, die auf Pneumonie (Lungenentzündung) zurückzuführen sind, gleich um 33 Prozent gesunken. Es gab auch weniger Tote durch chronische Herzkrankheiten (minus 12 Prozent), Schlaganfälle (minus 13 Prozent) oder Herzinfarkte (minus 14 Prozent). Auch 2020 und 2021 war bei diesen Gruppen in der Todesursachenstatistik ein Rückgang im Vergleich zu den Jahren vor Covid registriert worden.

Die Sterblichkeit aufgrund von Suiziden lag wieder auf dem Niveau der Zeit vor der Pandemie. 2020 und 2021 gab es weniger Suizide.

1.700 Personen "mit" Covid-19 verstorben

Neben den Personen, die an Covid-19 verstorben sind, werden weitere rund 1.700 Todesfälle ausgewiesen, die mit Covid-19 als Begleiterkrankung verstorben sind. Corona wurde dabei "als eine den Todesprozess beschleunigende Erkrankung" eingestuft. Das war überwiegend bei Krebserkrankten oder bei Personen, die an chronischen Herzkrankheiten litten, der Fall. Im Jahr 2021 wurden übrigens knapp 1.200 Sterbefälle mit Covid-19 als Begleitkrankheit registriert – und damit etwas weniger als im Vorjahr (David Krutzler, 15.3.2023)