Nach Bundesländern betrachtet wurde überall ein Minus bei den Verbücherungszahlen registriert.

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Die Immobilienverbücherungen im österreichischen Grundbuch gingen im Jahr 2022 auf 146.526 Stück zurück, was ein Minus von 10,3 Prozent gegenüber dem Jahr 2021 darstellte. Der kumulierte Verkaufswert der verbücherten Immobilien legte hingegen nochmals geringfügig zu und lag bei 44,0 Milliarden Euro (+1,9 Prozent). Das geht aus dem am Mittwoch veröffentlichen Remax-Immospiegel hervor.

"Die steil nach oben zeigende Wachstumskurve der Immobilienverkäufe hat damit einen Knick bekommen", heißt es in einer Pressemitteilung des Maklernetzwerks. Seit 2013 stieg die Menge der verbücherten, also gehandelten, Immobilien fast stetig nach oben, nur 2017 hatten 0,2 Prozent auf das Vorjahr gefehlt. In den letzten drei Jahren lagen die Zuwachsraten zwischen 5,1 und 12,0 Prozent.

Einbruch im zweiten Halbjahr

Nun schrumpfte die Menge an verkauften Einheiten (darunter nicht nur Wohneinheiten, sondern auch Stellplätze, Baugrundstücke etc.) von 163.266 auf 146.526 Stück. Und dennoch sei 2022 damit das bisher zweitbeste Ergebnis gewesen. Das starke Minus von 10,3 Prozent lag dabei vor allem an einem Einbruch der Transaktionen im zweiten Halbjahr, in dem sich die Verschärfung der Kreditvergaberegeln zu den schon bestehenden Herausforderungen namens Zins- und Baukostensteigerung gesellte.

"Dies alles führte zu einer spürbar niedrigeren Nachfrage, einem deutlich höheren Angebot und zu einem Abflachen der Preiskurve", analysiert Remax-Österreich-Chef Bernhard Reikersdorfer. "Aufgrund der derzeit vorherrschenden Rahmenbedingungen ist auch im Jahr 2023 mit einem weiteren Rückgang bei den Immobilienverkäufen zu rechnen."

Alle Bundesländer mit weniger Transaktionen

Nach Bundesländern betrachtet wurde überall ein Minus bei den Verbücherungszahlen registriert. Am geringsten bzw. noch einstellig waren sie in Salzburg (-4,1 Prozent), dem Burgenland (-7,1 Prozent), Niederösterreich (-7,5 Prozent) und Tirol (-9,4 Prozent). Im zweistelligen Prozentbereich ging die Transaktionszahl in Wien zurück (-11,1 Prozent), ebenso in Oberösterreich (-11,5 Prozent), in Kärnten (-11,8 Prozent), der Steiermark (-13,7 Prozent) und in Vorarlberg (-14,4 Prozent).

Und dennoch gab es in fünf Bundesländern ein Plus beim Transaktionswert. Am stärksten war es in Kärnten mit 8,1 Prozent, gefolgt von Oberösterreich mit 6,9 Prozent und dem Burgenland mit 6,6 Prozent. Auch Wien (4,9 Prozent) und Salzburg (1,7 Prozent) legten hier noch zu. In Niederösterreich hingegen sank der Transaktionswert um 0,3 Prozent, in der Steiermark ging es um 1,1 Prozent bergab, in Vorarlberg um 1,2 Prozent. Am deutlichsten brach der Handelswert der neu verbücherten Immobilien in Tirol ein, nämlich um 6,8 Prozent. (red, 15.3.2023)