Herber Befund über Konzernkollegin "Kronen Zeitung" von "Kurier"-Chefredakteurin Martina Salomon auf Facebook.

Foto: Facebook Martina Salomon

Wien – Martina Salomon, Chefredakteurin des "Kurier", hat in einem öffentlichen Facebook-Post auf ihrem Account diesmal nicht nur "Cake News" über ihre jüngsten Tortenkreationen präsentiert. Sondern auch einen eher herben Befund über Konzernpartner "Kronen Zeitung".

  • Update: Die Betriebsratsvorsitzende der "Kronen Zeitung" protestierte in einem Schreiben an Salomon aufs Schärfste gegen die Aussagen, mehr dazu hier. Die "Krone" kündigte daraufhin die TV-Kooperation "Club 3" von "Krone", "Kurier", "Profil".

"Krone" und "Kurier" haben seit Ende der 1980er-Jahre einen gemeinsamen Verlagskonzern namens Mediaprint. Es war nicht im entferntesten eine Liebesbeziehung zwischen "Kronen Zeitung" und "Kurier", eher eine Art wirtschaftliche Vernunftehe in einem gemeinsamen, marktbeherrschenden Verlag namens Mediaprint. Von diesem gemeinsamen Verlag fühlen sich beide Titel regelmäßig benachteiligt – von der Vermarktung bis zur Gewinnverteilung. Die Mediaprint gehört beiden Zeitungen, deren Gesellschafter Familie Dichand, Funke-Gruppe und Raiffeisen entscheiden im Mediaprint-Gesellschafterausschuss über Abopreise, Investments und andere unternehmerische Entscheidungen für beide Titel.

Auf Facebook entspann sich vor wenigen Tagen unter einem von Salomon geposteten Bild eine Kommunikation. Das Bild zeigt Salomon und die neue "Profil"-Chefredakteurin Anna Thalhammer gemeinsam, von Salomon ironisch betitelt mit "Die Hexen von Heiligenstadt".

"Eh nicht zu helfen"

Ein User schreibt: "Auf dem nächsten Bild sind Eure Haare bereits rot, und Ihr verhext alle 'Krone'-Leser, den 'Kurier' zu kaufen."

Salomon: "... und das 'Profil' natürlich. Aber wer freiwillig 'Krone' liest, dem ist eh nicht zu helfen."

In einem weiteren Post führt Salomon ihren "Krone"-Befund dann noch aus: "Einzelne wie Conny Bischofberger, Georg Wailand und Kurt Seinitz sind lesbar. Vieles ist Kraut und Rüben, keine erkennbare Linie, samt einem verhaltensoriginellen Twitteranten mit Narrenfreiheit". Gemeint ist vermutlich Claus Pándi, Chefredakteur der Salzburg-"Krone" und regelmäßiger Politikkommentator.

Salomon weiter: "Die 'Krone' ist mitschuld an der Technik- und Wissenschaftsfeindlichkeit im Land sowie an der Ablehnung von Handelsabkommen, die in Zeiten wie diesen so wichtig wären. Auf den Politikseiten lehnt man diese ab, hinten in der Wirtschaft befürwortet man sie."

Salomon wollte ihre Posts, die Mittwoch noch zugänglich waren, auf Anfrage nicht kommentieren. Donnerstag waren die Posts nicht mehr online. (fid, 16.3.2023)