Richten wir uns bei der Diversität auch nach Fakten und Zahlen!

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Wenn wir über Gleichberechtigung sprechen, geht es meist darum, dass Frauen benachteiligt werden oder in einer Opferrolle sind. Was wir in der Auseinandersetzung mit diesem Thema dringend brauchen, ist eine andere Sichtweise auf die Dinge: Denn anscheinend sehen wir das Offensichtliche nicht oder wollen es nicht sehen und ziehen es vor, an Nebenschauplätzen zu jammern.

Schauen wir uns doch einfach die Fakten an: Unzählige Studien auf der ganzen Welt belegen eindeutig, dass mehr Frauen in Teams oder in Führungspositionen zu eindeutig besseren Entscheidungen führen und den – neben vielen anderen Bereichen vor allem auch wirtschaftlichen – Erfolg eines Unternehmens steigern. Mit anderen Worten: mehr Frauen = mehr Umsatz = mehr Erfolg. Und deshalb muss auch Diversität neben Umsatz, Profitabilität oder Kundenzufriedenheit für Unternehmen zu einem zentralen betriebswirtschaftlichen KPI und damit zu einem wesentlichen Bestandteil der Messung des Unternehmenserfolgs werden. Das wäre ein logischer Schritt, der in der Tat viel verändern würde.

Die sechs Schritte zum Erfolg

  1. Legen Sie fest, was Diversität konkret bedeutet: Erarbeiten Sie gemeinsam mit Ihrem Team eine klare Definition und kommunizieren Sie diese im gesamten Unternehmen. Dies würde sicherstellen, dass Sie nicht nur das Commitment Ihres Teams, sondern auch alle ein gemeinsames Verständnis davon haben, was mit Diversität gemeint ist.
  2. Entwickeln Sie einen Messrahmen: Um Diversität messen zu können, muss dieser Rahmen sowohl quantitative als auch qualitative Messgrößen umfassen. Zu den quantitativen könnten demografische Daten gehören, wie etwa die Anzahl weiblicher Mitarbeiter oder die Anzahl jener mit unterschiedlichem Hintergrund, während zu den qualitativen Messgrößen Mitarbeiterfeedback und -zufriedenheit zählen könnten.
  3. Setzen Sie konkrete Ziele: Auf Unternehmens- und Abteilungsebene sollten Diversitätsziele festgelegt werden, die nicht nur mess- und erreichbar, sondern auch relevant und zeitlich begrenzt sein sollten.
  4. Erstellen Sie eine Roadmap: Um Ihre Diversitätsziele zu erreichen, empfiehlt es sich, eine Roadmap inklusive Aktionsplans zu erstellen. Dieser sollte die zu konkreten Schritte, die benötigten Ressourcen und den genauen Zeitrahmen umfassen.
  5. Überwachen Sie die Fortschritte: Sehen Sie sich die von Ihnen und Ihrem Team gemeinsam definierten Kennzahlen in regelmäßigen Abständen an und analysieren Sie die Ergebnisse, um Bereiche mit Verbesserungsbedarf zu identifizieren.
  6.  Und last but not least gehört Diversität auch belohnt: Als integraler Bestandteil der Unternehmenskultur gibt es eine Reihe von Möglichkeiten wie etwa Anerkennungsprogramme, Beförderungen oder auch Prämien.

Wissen reicht nicht – tun!

Das kommt Ihnen irgendwie bekannt vor? Mir auch. Was mich nur erstaunt: In allen anderen Bereichen richten wir uns nach den Tatsachen und vertrauen den Zahlen, wir entwickeln Pläne, um diese Zahlen zu erreichen. Warum hier nicht? Können wir nicht, oder wollen wir nicht? (Barbara Stöttinger, 23.3.2023)