Minibambini-Kindergarten in Wien.

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Wien – Die Causa um die Minibambini-Kindergärten beschäftigt offenbar auch die Ermittlungsbehörden. Laut einem Bericht der "Kronen Zeitung" hat es am Donnerstag eine Razzia an allen Standorten der Kindergärten und bei den Wohnsitzen der Betreiber gegeben. Eine Sprecherin der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) bestätigte am Abend, dass es Hausdurchsuchungen an rund 25 Standorten gab, nachdem diese gerichtlich bewilligt worden waren.

Laut WKStA-Sprecherin richten sich die Ermittlungen gegen vier namentlich bekannte Personen wegen des Verdachts des schweren Betrugs, der betrügerischen Krida, der Untreue, der organisierten Schwarzarbeit und der Urkundenfälschung. Es könnte laut "krone.at" unter anderem um Fördermissbrauch in Millionenhöhe gehen. Große Mengen an Unterlagen und Datenträgern sollen bis zum späten Nachmittag sichergestellt worden sein. Auch Vernehmungen von Kindergartenleiterinnen gab es laut "krone.at".

Dem Bericht zufolge sollte Geld aus der Minibambini-Konkursmasse in ein Einkaufszentrum in Serbien fließen. Inhaltlich wollte sich die WKStA-Sprecherin dazu nicht weiter äußern.

Infolge eines Förderstopps der Stadt Wien den Kindergarten-Trägerverein betreffend, war dieser insolvent geworden. Die Maßnahme der Stadt erfolgte, da der Verein unter anderem aufgrund der Beschäftigung von Scheinfirmen vom Stadtrechnungshof kritisiert worden war. Die Vorwürfe gegen den Verein, der rund ein Dutzend Kindergärten betrieben hat, hätten sich bei einer Sonderprüfung erhärtet, hieß es. Am vergangenen Freitag wurde den Kindergärten die Betriebsbewilligung entzogen, zwölf Standorte wurden zugesperrt. Für die Kinder werden seither Plätze gesucht. (APA, 16.3.2023)