Von rechts: Regisseur Moritz Franz Beichl, Schauspielchefin der Salzkammergut Festwochen Gmunden und ehemalige Direktorin des Wiener Burgtheaters, Karin Bergmann, und Bühnenbildner Robin Melzer vor dem Traunsee und dem Grünberg, auf der Esplanade der Stadt Gmunden.
Foto: Imago / Rudolf Gigler

Gmunden – Die diesjährigen Salzkammergut Festwochen Gmunden richten ihren Fokus auf William Shakespeare mit der Inszenierung von "Der Sturm" und den Komponisten Hugo Wolf, der Verbindung zum Traunsee hatte. Insgesamt stehen 40 Veranstaltungen an 14 Orten auf dem Programm, das der künstlerische Leiter Christian Hieke, die Leiterin Literatur und Theater Karin Bergmann und die kaufmännische Geschäftsführerin Johanna Mitterbauer am Freitag in einer Pressekonferenz in Gmunden vorstellten.

"Sturm" ist die zweite eigene Theaterproduktion der Festwochen nachdem im vergangenen Jahr die erste – Arthur Schnitzlers "Reigen" – einen Erfolg feierte. Unter der Regie von Moritz Franz Beichl werden Sona McDonald, Josefine Bloéb und Sebastian Wendelin in einer fokussierten Fassung von Joachim Lux für drei Darsteller und Darstellerinnen spielen.

Karin Bergmann gibt die höchst aktuelle Losung aus: "Wir möchten einen sinnlichen Dialog anregen und ein Plädoyer für Humanismus formulieren." Das mit einem Schiffbruch beginnende Stück wird in Kooperation zuerst im Stadttheater Gmunden am Traunsee und ab Herbst im Stadttheater Klagenfurt am Wörthersee aufgeführt. Um den Weltautor ist weiters ein Programm mit neu vertonten Sonetten und eine Theatercollage für junges und junggebliebenes Publikum mit dem Arbeitstitel "Verrückte und Verliebte" geplant.

Bezug zur Kulturhauptstadtjahr 2024

Eröffnet werden die Festwochen mit Texten von Stefan Zweig – auch als eine Verbindung zum Kulturhauptstadtjahr 2024 rund um das nahe Bad Ischl – gelesen von Fritz Karl, musikalisch begleitet von Werken unter anderem von Hugo Wolf. Seinen Arbeiten sind fünf Veranstaltungen gewidmet: Dazu zählt das Salzkammergut-Open-Air des Bruckner Orchesters mit Dirigent Markus Poschner und Erica Eloff (Sopran), Adrian Eröd (Bariton) und Stephen Gould (Tenor). Im Musikprogramm der Festwochen steht zudem das Programm "For You" von Thomas Quasthoff und seinem Quartett.

Der Puppenspieler, Regisseur und Kunstpfeifer Nikolaus Habjan bringt "Die schöne Müllerin" als dramatisierten Musiktheaterabend auf die Bühne. Die Idee von Franz Welser Möst, mit der "Hausmusik Roas" das Verbindende der Volksliedkunst und der Klassik offen zu legen, wird weiterentwickelt und und schafft ebenfalls eine Brücke zum kommenden Kulturhauptstadt-Jahr.

"Jedermann Reloaded" open air

In der Sparte Literatur gibt es vier Abende in Zusammenhang mit dem Genius Loci Thomas Bernhard. "Ritter, Dene, Voss" führt Schauspielerinnen und Schauspieler wie Mavie Hörbiger, Regine Fritsch und Philipp Hochmair zusammen. Letzterer bringt erstmals "Jedermann Reloaded" auf die Open-Air-Bühne am Traunsee. Gmunden wird zu den Festwochen auch zur "Kunstriviera Traunsee": Eine Fotoschau in 14 Containern widmet sich den Synergien von Kunst, Mode und Musik. Neben anderen Ausstellungen belebt die Kunstuni Linz mit ihrer "BestOFF-Sommerfrische" den Stadtraum. Prominent besetzte Architekten-Gespräche befassen sich mit dem Thema Revitalisierung von Stadt- und Ortszentren.

Das Budget der Festwochen stieg dank zahlreicher Partner von zuletzt 800.000 auf heuer 1,2 Mio. Euro. Die Besucherzahl nahm im vergangenen Jahr von zuvor 15.000 auf rund 25.000 zu. (APA, 17.3.2023)