Demonstrierende hielten Transparente, auf denen "Kosovo ist nicht käuflich" oder "Nein zur Kapitulation" stand.

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Viele Demonstrierende schwenkten die serbische Flagge.

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Belgrad – In Belgrad haben am Freitagabend mehrere tausend Menschen gegen die vom Westen geforderte Normalisierung der Beziehungen zwischen dem Kosovo und Serbien protestiert. Die Demonstranten trugen serbische Flaggen und Transparente mit der Aufschrift "Kosovo ist nicht käuflich", "Serbien, nicht die Europäische Union" und "Nein zur Kapitulation".

Der serbische Präsident Aleksandar Vučić wird am Samstag mit dem kosovarischen Ministerpräsidenten Albin Kurti und EU-Vertretern über den Weg zur Normalisierung der Beziehungen verhandeln, auf die sich beide Seiten im vergangenen Monat auf Druck der EU geeinigt hatten.

Grundlagenvertrag wie zwischen BRD und DDR

Die bilateralen Beziehungen müssen verbessert werden, damit Serbien und der Kosovo ihr Ziel, den Beitritt zur EU, erreichen können. Nach der serbischen Verfassung ist der Kosovo Teil des eigenen Territoriums, obwohl er 2008 mit Unterstützung der USA und der Europäischen Union seine Unabhängigkeit erklärte.

Die Annäherung der beiden Balkanländer soll über einen Grundlagenvertrag wie früher zwischen der Bundesrepublik (BRD) und der DDR erreicht werden. Er sieht vor, dass Fragen wie die gegenseitige Anerkennung erst einmal ausgeblendet werden und beide Regierungen dennoch miteinander reden können. Auch die Eröffnung wechselseitiger diplomatischer Vertretungen in den Hauptstädten ist vorgesehen. Die EU und die USA haben Serbien und dem Kosovo eine Frist bis März eingeräumt, um den Grundlagenvertrag zu beschließen. (APA, red, 18.3.2023)