Laut dem südkoreanischen Militär flog die nordkoreanische Rakete etwa 800 Kilometer weit.

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Pjöngjang/ Seoul – Drei Tage nach dem Test einer atomwaffenfähigen Langstreckenrakete hat Nordkorea erneut eine ballistische Rakete abgefeuert. Das südkoreanische Militär habe am Sonntag den Start einer Kurzstreckenrakete im Westen des Nachbarlandes erfasst, teilte der Generalstab in der Hauptstadt Seoul mit. Die Rakete flog demnach etwa 800 Kilometer weit ostwärts, bevor sie zwischen der koreanischen Halbinsel und Japan ins offene Meer stürzte.

Schwere Provokation

Uno-Resolutionen verbieten Nordkorea die Erprobung von ballistischen Raketen jeglicher Reichweite. Solche Raketen können je nach Bauart mit einem Atomsprengkopf ausgerüstet werden. Südkorea und die USA werfen Nordkorea wegen seiner Raketentests schwere Provokation vor.

Nordkorea hatte nach dem Test seiner größten Interkontinentalrakete (ICBM) des Typs Hwasong-17 am Donnerstag von einer Warnung an die USA und Südkorea wegen ihrer Manöver gesprochen. Die Reichweite von ICBM überschreitet 5.500 Kilometer. Das autokratisch von Kim Jong-un geführte Land ist wegen seines Atomwaffenprogramms internationalen Sanktionen unterworfen.

Spannungen verschärft

Im Rahmen ihrer mehrtägigen Kommandoübung "Freedom Shield" unternahmen Südkorea und die USA am Sonntag nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Seoul eine Luftwaffenübung. Dabei seien neben einem konventionellen B-1B-Überschallbomber auch Kampfjets beider Seiten zum Einsatz gekommen. B-1B-Bomber verfügen in ihrer jetzigen Ausführung im Unterschied etwa zu B-52-Bombern nicht über eine nukleare Schlagkraft. Beide Länder weisen Vorwürfe Pjöngjangs zurück, ihre Übungen dienten der Vorbereitung für einen Angriff.

Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben sich seit dem vergangenen Jahr wieder deutlich verschärft. Nordkorea startete mehrere Raketentests. Die USA und Südkorea nahmen ihre Militärübungen wieder in vollem Umfang auf. (APA, red, 19.3.2023)