Das neueste Update-Paket für Windows 11 sorgt für allerlei Probleme.

Foto: APA/AFP/SAUL LOEB

Vor wenigen Jahren noch machte Microsoft immer wieder Negativ-Schlagzeilen mit fehlerhaften Updates für Windows 10, die auf zahlreichen Systemen für ärgerliche Probleme sorgten. Die Situation hat sich seitdem gebessert.

Nun ist es aber offenbar wieder soweit. Das kürzlich veröffentlichte Aktualisierungspaket KB5023706 für die Aktuelle Windows 11-Version (22H2) sorgt für eine Reihe von Rückmeldungen über ungünstige Auswirkungen.

Allzu tiefgreifende Änderungen soll das Update gar nicht bringen. Die Taskleiste wird für Tablets optimiert und der Taskmanager hat eine Suchfunktion erhalten, sofern dies nicht schon mit dem zuvor veröffentlichten "Moment 2"-Update (KB5022913) passiert ist. Darüber hinaus gibt es die relativ übliche, monatliche Runde an Fehlerbehebungen und kleineren Verbesserungen. Aber eben auch ungeplante Nebenwirkungen.

Probleme mit Tools für visuelle Anpassungen

Zu den kleineren Problemen darf man Berichte zählen, laut denen manche Apps nun nicht mehr oder zumindest nicht verlässlich starten. Betroffen sind hier vor alle Tools, die Änderungen am Aussehen von Taskleiste oder Startmenü vornehmen, beispielsweise "Start11".

Hier trifft Microsoft – das solchen Tools keinen offiziellen Segen gibt – allerdings keine Schuld, die Entwickler der betroffenen Programme müssen diese auf das Update anpassen. Ein eher kurioser Fehler ist, dass die Aktualisierung sich bei einigen Nutzern nicht installieren lässt, sondern den Versuch dessen mit unterschiedlichen Fehlercodes abbricht.

Verlangsamte SSDs

Aber auch die Performance mancher SSDs soll unter dem Update leiden. Wie verbreitet dieser von Microsoft bereits anerkannte Fehler ist, ist unklar. Auf jeden Fall hart erwischt hat es Nutzer der Adata XPG SX8200 Pro in der 1-TB-Fassung. Hier soll sich die Performance mehr als halbiert haben.

Microsoft erklärt dazu, dass die Probleme vorwiegend beim Kopieren von sehr großen Dateien mit einem Umfang von einem GB oder mehr von Netzwerkgeräten auftritt, aber auch lokale Kopiervorgänge betroffen sein können. Ein Nutzer berichtet, die Startzeit seines Systems habe sich auf 31 Sekunden verdoppelt und erst wieder normalisiert, nachdem er das Update entfernt hat. Zumindest wenn es um das Kopieren von Dateien geht, nennt Microsoft zwei Workarounds. Nutzt man anstelle des normalen Kopierbefehls über die Kommandozeile entweder "robocopy" oder "xcopy", so soll es keine Beeinträchtigung der Lese- und Schreibgeschwindigkeiten geben.

Berichtet wird weiters vom vermehrten Auftreten von Bluescreens nach der Installation des Updates. Hier scheint bislang nur eine Deinstallation der Aktualisierung nachhaltige Linderung zu bringen.

WLAN-Troubles

Ein ebenfalls häufiger gemeldetes Phänomen betrifft die Performance von WLAN-Verbindungen. DER STANDARD kann selbiges auf einem etwas älteren Laptop (Acer A515-52G) nachvollziehen.

Hier braucht Windows nun gut eine halbe Minute, um sich mit einem Drahtlosnetzwerk zu verbinden, was zuvor binnen weniger Sekunden möglich war. Zudem muss die Anbindung nun oft manuell angestoßen werden, da das automatische Verbinden nicht mehr zuverlässig funktioniert. Auch die durchschnittliche Übertragungsgeschwindigkeit scheint gelitten zu haben, allerdings fehlen hier Messdaten, um diesen Effekt zweifelsfrei zu belegen.

Eine weitere Problemstelle scheint sich bei Bluetoothverbindungen aufzutun, wo es ebenfalls einzelne Meldungen über neue Schwierigkeiten gibt. Allerdings gilt Bluetooth unter Windows 11 ohnehin als Baustelle. Schilderungen über Anbindungsprobleme, die insbesondere Bluetooth-Audiogeräte betreffen, häufen sich bereits seit dem Versionssprung. (gpi, 19.3.23)