Gelber Jubel in Wals-Siezenheim.

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Salzburg – Red Bull Salzburg hat es verabsäumt, einen neuen Punkterekord im Grunddurchgang der Fußball-Bundesliga aufzustellen. Der überlegene Tabellenführer kam am Sonntag zum Abschluss der 22. Runde über ein 1:1 gegen Schlusslicht SCR Altach nicht hinaus und beendete die erste Saisonphase damit wie auch 2018/19 und 2021/22 mit 55 Punkten. Der Vorsprung auf Verfolger Sturm Graz schrumpfte vor der Punkteteilung auf sieben Zähler.

Atdhe Nuhiu (55.) brachte den Außenseiter vor 9.708 Zuschauern in Wals-Siezenheim in Führung, Benjamin Sesko (83.) gelang der Ausgleich. Im Finish hätte der Serienmeister, der die erste Heimniederlage seit Dezember 2020 verhinderte, noch die Entscheidung herbeiführen müssen, ließ aber im Abschluss die nötige Effizienz vermissen bzw. fand im überragenden Andreas Jungdal seinen Meister. Damit gab es nach acht Siegen wieder einmal nicht drei Punkte. Altach blieb Letzter, einen Punkt hinter Hartberg und Ried. In der Qualifikationsgruppe kündigt sich also ein enges Rennen im Kampf um den Klassenerhalt an.

Umgebaute Abwehr

Salzburg-Trainer Matthias Jaissle musste seine Abwehr aufgrund von Sperren auf zwei Positionen umbauen. Ignace van der Brempt auf der rechten Seite und Bernardo im Zentrum rückten anstelle von Amar Dedic und Strahinja Pavlovic ins Team. Vorne setzte der Deutsche neuerlich auf das Duo Sekou Koita/Sesko. Und der im Sommer nach Leipzig wechselnde Sesko hätte auch für einen Start nach Maß sorgen können, blieb allerdings nach einem Capaldo-Zuspiel bei einem Haken an Jungdal hängen (14.).

Jungdal war es auch, der gleich darauf einen Ulmer-Schuss glänzend mit dem Fuß abwehren konnte. Bernardos Nachschuss ging vorbei (15.). Sesko traf den Ball mit dem Außenrist aus sieben Metern nicht richtig (25.). Die Altacher traten engagiert auf, waren aggressiv und laufstark und hätten sich dafür mit der ersten guten Offensivaktion beinahe belohnt. Husein Balic tankte sich auf der Seite durch, der Abschluss von Nuhiu aus elf Metern ging aber hauchdünn vorbei (40.).

Quasi im Gegenzug kam der aufgerückte Oumar Solet am Elfer völlig frei zum Schuss, scheiterte aber am neuerlich hervorragend mit dem Fuß reagierenden Jungdal (41.). Auf der anderen Seite fiel ein Schuss des agilen Balic zu schwach aus (42.).

Nuhiu trocken

Nach Wiederbeginn sorgten die Gäste für das erste Highlight, ein Weitschuss von Manuel Thurnwald senkte sich beinahe ins Kreuzeck (49.). Bei den Salzburgern fehlte bei einem Schuss von Lucas Gourna Douath nicht viel (51.). So war es Altach vorbehalten, vorzulegen. Bei einem Thurnwald-Freistoß rettete die Latte für Philipp Köhn, gegen den Nachschuss von Nuhiu war der Salzburger Schlussmann genauso machtlos.

Die "Bullen" reagierten mit einem Doppelwechsel und Forson war es auch, der gleich einmal die Ausgleichschance liegen ließ (62.). Auch der Israeli Oscar Gloukh brachte den Ball nicht im Tor unter (63.). Der ebenfalls eingetauschte Noah Okafor hatte dann am Ausgleich den Hauptanteil. Seine Maßflanke musste Sesko aus kürzester Distanz nur noch per Kopf über die Linie drücken.

Es war der Auftakt eines Angriffs-Furioso der Hausherren, die vehement auf den Siegestreffer drückten. Sesko schoss vorbei (91.), Okafor (94.) und Junior Adamu (95.) fanden in Jungdal ihren Meister. Hinzu kam für die Salzburger auch Pech, so scheiterte Sesko per Kopf an der Latte (96.). Trotzdem gingen Serien weiter. Es war für die Gastgeber die 20. Partie ohne Niederlage in Folge, zu Hause konnte die ungeschlagene Zeit auf 37 Partien ausgebaut werden.

Altach punktete erstmals seit dem März vor acht Jahren wieder einmal in Salzburg. Vor der Partie war Salzburg-Kapitän Andreas Ulmer von Ligavorstand Christian Ebenbauer nachträglich für seine 400 Ligaspiele geehrt worden. (APA; 19.3.2023)

Fußball-Bundesliga (22. Runde):
Red Bull Salzburg – SCR Altach 1:1 (0:0)
Wals-Siezenheim, Red Bull Arena, 9.708 Zuschauer, SR Ebner.

Tore:
0:1 (55.) Nuhiu
1:1 (83.) Sesko

Salzburg: Köhn – Van der Brempt, Solet, Bernardo (76. Kjaergaard), Ulmer – Gourna Douath – Capaldo (58. Forson), Gloukh (76. Adamu), Seiwald – Koita (57. Okafor), Sesko

Altach: Jungdal – Thurnwald, Strauss, Edokpolor, Herold – Aigner, Jäger – Balic (92. Gugganig), Bischof (86. Bukta), Abdijanovic (68. Jurcec) – Nuhiu

Gelbe Karten: Gourna Douath, Solet, Sesko bzw. Abdijanovic, Strauss, Nuhiu, Herold, Bukta