Die Ankündigung kam von Musk höchstpersönlich.

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Elon Musk ist nicht dafür bekannt, gerne mit Journalistinnen und Journalisten zu kommunizieren. Die Presseabteilung des Elektroautobauers hat er deshalb schon im Jahr 2020 komplett gestrichen. Als Musk nach seiner Twitter-Übernahme tausende Mitarbeitende vor die Tür setzte, traf es wenig verwunderlich auch die Kommunikationsabteilung. In der Regel laufen Presseanfragen seither ins Leere, mit einer Reaktion war nicht zu rechnen.

Doch damit nicht genug. Am Sonntag hat Musk angekündigt, dass Anfragen an press@twitter.com in Zukunft automatisch mit einem einzelnen Kot-Emoji beantwortet werden. Tests ergaben schnell, dass es sich nicht um einen weiteren Scherz des Twitter-CEOs, sondern um eine echte Firmen-Policy handelt.

Sorge um Pressefreiheit

Was manche als eine lustige Neuerung empfinden könnten, sorgt bei anderen für Unmut. Der Deutsche Journalistenverband kommentierte Musks Posting beispielsweise mit dem Hinweis, dass ein "pubertärer Scherz auf Kosten der Pressefreiheit" nicht lustig sei, sondern "einfach nur peinlich. Andere User können sich einen Scherz zum aktuellen Zustand der Plattform nicht verkneifen: "Hm, also genau wie die allgemeine Nutzererfahrung", schreibt einer von ihnen mit Bezug auf das Kot-Emoji.

Wegen der chaotischen Twitter-Übernahme steht Musk seit Monaten in der Kritik. Nach den eingangs erwähnten Massenentlassungen führte er kurzerhand eine Bezahlversion des blauen Verifizierungshaken ein – der eine Welle an gefälschten Konten nach sich zog. Der Mangel an wirksamer Inhaltsmoderation sorgte zwischenzeitlich außerdem für einen massiven Anstieg von Hassrede, weshalb wichtige Werbekunden ihr Anzeigenbudget zurückzogen. Für eine Steigerung des Umsatzes soll unter anderem das Bezahlabo Twitter Blue sorgen. Bisher vergeblich. (red, 20.3.2023)