Eine Demonstration gegen die Politik im Iran in Köln, Deutschland.

Foto: IMAGO/Panama Pictures

Genf – Im Iran sind nach Uno-Angaben seit Jänner 143 Menschen hingerichtet worden. Unter ihnen seien auch mindestens vier Menschen, die in Zusammenhang mit den Protesten gegen die Führung exekutiert worden seien, teilte der Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen für die Menschenrechtslage im Iran, Javaid Rehman, am Montag in Genf mit.

Den Todesurteilen seien in hohem Maße unfaire Verfahren vorausgegangen, sagte Rehman vor dem Uno-Menschenrechtsrat. Bei der Niederschlagung der im September ausgebrochenen Proteste hätten die Behörden ein Vorgehen an den Tag gelegt, das "auf ein mögliches Begehen internationaler Verbrechen, insbesondere Verbrechen gegen die Menschlichkeit, hindeutet". Rehman nannte als Beispiele Fälle von Mord, Vergewaltigung, Folter und Verschwindenlassen.

In Polizeigewahrsam gestorben

Die Proteste im Iran haben sich am Tod der 22-jährigen Mahsa Amini entzündet. Die Kurdin war am 16. September unter umstrittenen Umständen in Polizeigewahrsam gestorben. Die sogenannte Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie unangemessen gekleidet gewesen sein soll. Die Gerichtsmedizin im Iran hatte erklärt, die Frau sei bereits bestehenden Erkrankungen erlegen und nicht Schlägen auf Kopf und Gliedmaßen.

Rehman sagte dagegen, er habe Beweise, dass Amini "an den Folgen von Schlägen durch die staatliche Sittenpolizei" gestorben sei. Der iranische Vertreter beim Menschenrechtsrat in Genf, Ali Bahreini, bezeichnete die Vorwürfe als frei erfunden. (APA, 20.3.2023)