Der neue Firmenchef Bert Habets werde die Pläne des Fernsehkonzerns am 28. März auf einer Pressekonferenz in Unterföhring bei München vorstellen, teilte der Konzern am Montag mit.

Foto: Reuters / Michaela Rehle

Unterföhring/Wien – Nach der verschobenen Bilanzvorlage will ProSieben-Sat.1, die deutsche Mutter der beiden österreichischen Privatsender Puls4 und ATV bald über ihre Strategie informieren. Der neue Firmenchef Bert Habets werde die Pläne des Fernsehkonzerns am 28. März auf einer Pressekonferenz in Unterföhring bei München vorstellen, teilte der Konzern am Montag mit.

Insidern zufolge will ProSieben-Sat.1 vor allem auf den Fokus Fernsehen und Unterhaltung setzen sowie das Streaminggeschäft ausbauen. Dies dürfte auf Zustimmung des italienischen Großaktionärs MFE-Mediaforeurope der Familie des früheren italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi stoßen.

Zunächst keine Stellungnahme

Beim deutschen Konzern war zunächst keine Stellungnahme dazu zu erhalten, ob es auch schon einen Termin für die Vorlage der Bilanz 2022 gibt. Diese war vor kurzem aufgrund offener regulatorischer Fragestellungen rund um das Geschäft der Gutschein-Tochter Jochen Schweizer mydays verschoben worden.

Der neue tschechische ProSieben-Sat.1-Großaktionär PPF fordert einen Platz im Aufsichtsrat des bayerischen Fernsehkonzerns. Das von der Milliardärin Renata Kellnerova beherrschte Unternehmen hat seine Beteiligung an ProSiebenSat.1 von 9,1 auf 10,1 Prozent aufgestockt. PPF ist damit zweitgrößter Aktionär hinter MFE-Mediaforeurope.

Kellnerovas Holding wolle auch im Aufsichtsrat vertreten sein und habe sich mit dem Unternehmen dazu bereits in Verbindung gesetzt, hieß es jüngst in einer Mitteilung. ProSiebenSat.1 müsse dafür sorgen, dass die größten Anteilseigner im Gremium gerecht vertreten seien. Laut Insidern ist aber fraglich, ob PPF einen Sitz erhält.

Die frühere Mediaset und nunmehrige MFE der Berlusconis beansprucht ebenfalls eine Vertretung im Aufsichtsrat. Bisher hatte es in Branchenkreisen geheißen, die Italiener könnten angesichts einer Beteiligung von rund einem Viertel sogar zwei Mandate bekommen.

MFE hatte im Oktober die TV-Managerin Katharina Behrends von NBC Universal geholt und zur Statthalterin für Deutschland, Österreich und die Schweiz ernannt. Im ProSieben-Aufsichtsrat laufen heuer die Bestellungen von drei Mitgliedern aus. Eine Position ist vakant, nachdem Habets im Herbst auf den Chefposten im Vorstand gewechselt ist. (APA, 20.3.2023)