Dass er griechische Wurzeln hat, hat Spitzenkoch Konstantin Filippou immer betont. In seinem mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichneten, nach ihm benannten Spitzenlokal im ersten Wiener Bezirk wird zwar viel Fisch serviert, doch als griechisches Lokal würde es wohl niemand bezeichnen. Auch im Zweitlokal, dem direkt benachbarten O Boufés, wird eher allgemein mediterrane Küche serviert.

Mit seinem neuen Projekt Mama Konstantina geht es nun aber tatsächlich nach Griechenland und zu den Ursprüngen. So gibt es seit kurzem wieder (in der Zeit der Corona- Lockdowns wurde bereits damit experimentiert) griechische Gerichte im Glas für zu Hause und andererseits ein Lokal mit neuem Konzept – das alles vereint in der Döblinger Hauptstraße 17. Das Sortiment an griechischen Gerichten umfasst derzeit 30 Produkte wie den Linseneintopf Fakes, das Schmorgericht Stifado (sowohl mit Rind als auch in einer veganen Version mit Pilzen) oder die Bohnensuppe Fasolada. Die Preise bewegen sich in einer Spanne von 8,99 Euro für Fáva (griechischen Hummus aus Erbsen) bis 23 Euro für Psarosoupa, eine Fischsuppe mit Safran.

Basis für Garnelensaganiki – im Glas und als Serviervorschlag.
Foto: Gerhard Wasserbauer

Dazu kommen diverse Fonds, Aufstriche oder auch eine Basis für Garnelensaganaki. Trachanas, eine Art fermentierte Pasta aus Mehl und Milch, gibt es ebenfalls zu kaufen. Wer sich daran erinnern kann: In der Fernsehshow "Kitchen Impossible" wurde Tim Mälzer 2019 von Konstantin Filippou nach Filiatra geschickt, wo er unter anderem Trachanas mit Schafkäse zubereiten musste. Seine Gastgeberin, die Olivenbäuerin Konstantina, ist jene Frau, die als Namensgeberin für die Marke Mama Konstantina fungiert und mit der Filippou die Gerichte seiner Kindheit und Jugend kuratiert hat.

Olivenbäuerin Konstantina mit Konstantin Filippou.
Foto: Per-Anders Jörgensen

Zwei Kitchen-Tables

In der offenen Küche, in der die Gerichte fürs Glas zubereitet werden, wird ab 27. März auch für Gäste griechisch gekocht. An zwei großen Tischen wird ein mehrgängiges Menü für alle serviert, daher müssen auch alle zur selben Zeit, nämlich um 18 Uhr, beginnen. Manuela Filippou, die mit ihrem Mann die Lokale gemeinsam betreibt, beschreibt die Gerichte als "zeitgenössische griechische Küche". Auf die beiden "Kitchen-Tables" kommen beispielsweise geräucherter Oktopus, ein Wachtelgericht, aber auch die erwähnten Trachanas.

Platz gibt es für 20 Personen, die Tickets um 151 Euro kann man vorab über die Webseite buchen. Vorerst ist montags und dienstags geöffnet – das sind die beiden Schließtage von Filippous Lokalen im ersten Bezirk. Und zu Beginn wird Konstantin Filippou auch sicher selbst am Herd stehen. Sollte der Bedarf größer werden, werde man an zusätzlichen Tagen öffnen, sagt Manuela Filippou. Die Nachfrage nach den griechischen Gerichten im Glas sei zumindest schon einmal da, es komme erfreulich viel Laufkundschaft ins Geschäft.

Auf die Frage nach den Gestaltern des neuen Lokals kommt die Antwort: "Konstantin Filippou – wir hatten kein Extra-Architekturbüro." So wie in den anderen Betriebsstätten der Filippous sei es ihr Mann gewesen, der genau gewusst habe, welche Wand wo stehen solle und welche man wegreißen müsse. Umgesetzt wurden seine Ideen dann von einem Handwerkerteam, mit dem man schon lange zusammenarbeite.

Filippou in der Produktionsstätte, wo ab 27. März auch an zwei Tagen pro Woche gegessen werden kann.
Foto: Gerhard Wasserbauer

Die fertigen Speisen von Mama Konstantina lassen sich nicht nur abholen, sondern auch österreichweit bestellen, in Wien und Umgebung sind sie zudem über den Lieferdienst Gurkerl.at erhältlich. Neben dem permanenten Speisenangebot werden noch saisonale "Specials" angeboten, die man ein paar Tage im Vorhinein ordern und abholen kann, in Wien auch zustellen lassen. Da könnte man sich dann beispielsweise eine Biolammstelze, ein gefülltes Zitronenhuhn oder auch den Auflauf "Pastitsio" bestellen – oder eben gleich ein kuratiertes Menü für ein Dinner for Two. (Petra Eder, 23.3.2023)