Christopher Drexler (hier in seinem Büro in der Grazer Burg vor dem steirischen "Wurm-Panther-Pullover" des Künstlers Erwin Wurm) ist wohl kein glühender Fan der schwarz-blauen Zusammenarbeit in Niederösterreich.

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Ganz Österreich spricht über das schwarz-blaue Arbeitsübereinkommen in Niederösterreich. Aber schwarze Landeschefs halten sich auffallend zurück, wenn es um die Aufregung über Johanna Mikl-Leitners Tabubruch geht, sich entgegen ihren Versprechen mit der FPÖ einzulassen.

Der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) ließ nun zumindest durchblicken, dass er wohl kein glühender Fan von Mikl-Leitners Pakt mit Udo Landbauer ist. Kritisieren wird er sie dafür auf offener Bühne aber wohl kaum.

"Universelles Wertesystem"

Vom STANDARD gefragt, was Drexler, der das Amt im Sommer 2022 von Hermann Schützenhöfer übernahm, etwa zu Landbauers Forderungen halte, Menschenrechte nur für Staatsbürger gelten zu lassen, zitierte er aus einer Rede, die er vor wenigen Tagen bei der Verleihung des Menschenrechtspreis des Landes Steiermark, hielt. "Die Menschenrechte sind das einzige universell anerkannte Wertesystem der Gegenwart und absolut unverzichtbarer Bestandteil der Demokratie. Die Menschenrechte sind zudem unteilbar." Nachsatz: "Das ist meine Haltung und zu dieser stehe ich."

Preis für Hilfe für Geflohene

Von Drexler ausgezeichnet wurde unter anderem Doro Blancke, die sich seit Jahren mit ihrem Team auf Lesbos für Geflohene einsetzt und populistische, rassistische Asylpolitik laut kritisiert.

Gefragt, ob er seiner niederösterreichischen Amtskollegin nach vielen Jahren der Zusammenarbeit zwischen SPÖ und ÖVP in der Steiermark die SPÖ mit Sven Hergovich nicht eher empfohlen hätte als Landbauers FPÖ, antwortete Drexler, er gebe "grundsätzlich keine Empfehlungen an andere Bundesländer oder Landeshauptleute ab".

Jedoch habe er in seiner kürzlich gehaltenen "Steiermarkrede" (vom 19. März , dem Tag des steirischen Landesschutzpatrons Josef) "einmal mehr unterstrichen, dass ich fest an die Gestaltungskraft bürgerlich-sozialdemokratischer Regierungen glaube. Nicht nur in der Steiermark." Drexler schätze "die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der SPÖ in unserem Bundesland sehr", betont er. In der Steiermark wird 2024 wieder gewählt. (Colette M. Schmidt, 20.3.2023)