Biden will so viele Information wie möglich freigeben – die nationale Sicherheit müsse aber gewahrt bleiben.

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Washington – US-Präsident Joe Biden hat ein Gesetz in Kraft gesetzt, mit dem Geheimdokumente zum Ursprung der Corona-Pandemie freigegeben werden sollen. Dabei gehe es auch um "mögliche Verbindungen zum Institut für Virologie in (der chinesischen Stadt) Wuhan", erklärte Biden am Montag. Seine Regierung werde "so viele Informationen wie möglich" freigeben. Allerdings müsse dabei sichergestellt werden, dass kein Schaden für die nationale Sicherheit entstehe.

"Wir müssen den Ursprüngen von Covid-19 auf den Grund gehen, um sicherzustellen, dass wir künftige Pandemien besser verhindern können", erklärte Biden. "Meine Regierung wird weiterhin alle Geheiminformationen zu den Ursprüngen von Covid-19 überprüfen, einschließlich möglicher Verbindungen zum Institut für Virologie in Wuhan."

Übertragung auf Tiermarkt oder Laborunfall?

In der chinesischen Millionenstadt war das Coronavirus 2019 zuerst aufgetaucht. Während viele Expertinnen und Experten eine Übertragung von Tier zu Mensch auf einem Tiermarkt in Wuhan als Ursprung der Pandemie ansehen, gibt es auch die These eines Laborunfalls in der Stadt.

Im Februar berichteten mehrere US-Medien, das für die Aufsicht über Labore zuständige US-Energieministerium gehe mittlerweile davon aus, dass das Coronavirus aus einem chinesischen Labor entwichen ist. Dieser Auffassung ist auch die US-Bundespolizei FBI.

Die US-Behörden einschließlich der verschiedenen Geheimdienste sind sich bei ihren Einschätzungen aber nicht einig. Einige Behörden halten es für wahrscheinlicher, dass das Virus auf natürlichem Weg von Tier auf Mensch übertragen wurde. Auch in der Wissenschaft ist die Frage umstritten.

Das Thema ist zudem politisch höchst aufgeladen. China weist Angaben über einen möglichen Laborunfall regelmäßig empört zurück. Durch das Virus starben weltweit geschätzt rund sieben Millionen Menschen. Die Pandemie und die zu ihrer Eindämmung getroffenen Maßnahmen hatten schwerwiegende wirtschaftliche und soziale Folgen. (APA, 21.3.2023)