Katharina Thalbach als detektivische Altkanzlerin in "Miss Merkel – Ein Uckermark-Krimi".

Foto: RTL / Maor Waisburd

Man möcht’ schon manchmal gern wissen, was Angela Merkel in ihrer Pension den ganzen Tag so treibt. Neulich war zu lesen, dass die deutsche Ex-Kanzlerin in der Holzklasse in den Urlaub geflogen ist.

Geht es nach dem Schriftsteller David Safier, dann kann das alles nur Tarnung sein. Er lässt Merkel in Agatha-Christie-Manier als "Miss Merkel" in der brandenburgischen Uckermark ermitteln, und RTL hat dies verfilmt.

Dort hat die reale Merkel ein Haus, und am Dienstagabend und nun bei RTL plus langweilt(e) sie sich mit Ehemann Joachim Sauer ganz fürchterlich.

Dann passiert der titelgebende Mord im Schloss, der Hausherr liegt vergiftet im von innen abgeschlossenen Weinkeller. Klar Suizid, sagt die tumbe Polizei.

Aber das glaubt "Miss Merkel" nicht und ermittelt wie weiland Margaret Rutherford. Von Handlung und Spannung her ist das so wie die Uckermark selbst: reduziert und bescheiden.

Und dennoch: ein Hingucker. Zu verdanken ist das der großartigen Katharina Thalbach, die Merkel spielt. Dass sie die wahre TV-Kanzlerin ist, hat sie schon 2013 in einer Satire über den gefallenen Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg bewiesen.

Trailer zu "Miss Merkel – Ein Uckermark-Krimi".
RTL

Jetzt gibt sie die abgeklärte Ex-Regierungschefin (natürlich im Blazer und mit Halskette), die schon alles gesehen hat und der keine der vielen Frauen des zu Tode gekommenen Freiherren etwas vormachen kann.

Auf Merkel, die im Wald mal hinter dem Baum verschwindet, könnte man echt verzichten. Aber es fallen einige witzige Anspielungen an ihre Amtszeit. Merkels Mops heißt im Buch übrigens Putin. Im Film dann doch lieber Helmut. (Birgit Baumann, 21.3.2023)