Margarethe Tiesel bekommt den Großen Diagonale-Schauspielpreis 2023.
Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber leiteten die Diagonale von 2016 bis 2023.
Das Festival des österreichischen Films, die Diagonale, findet von Mittwoch bis Sonntag in der steirischen Landeshauptstadt statt. Nach sieben Jahren ist dies die letzte Festivalausgabe des Leitungsduos Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber. Ab 2024 werden Claudia Slanar und Dominik Kamalzadeh die Intendanz übernehmen.
Der freiwillige Abgang von Schernhuber und Höglinger setzt einen orginellen Kontrapunkt zum diesjährigen Eröffnungsfilm: Patric Chihas Das Tier im Dschungel erzählt von einem obsessiven Festhalten an etwas, das nie kommt, doch trotz der Schwermut lädt er auch zum Tanzen ein.
Das musikalische Nebenprogramm zeichnet die Diagonale fast ebenso aus wie ihre Filme, die in mehreren Wettbewerben (Spiel-, Dokumentar-, und Kurzfilm) gezeigt werden. Neben bekannten Namen – Marie Kreutzer, Ulrich Seidl, Sebastian Brauneis, Katharina Mückstein und Nikolaus Geyrhalter – sind auch Erstlingswerke im Programm zu finden.
Problemlagen im österreichischen Film
Die Spannungen des letzten Kinojahres, insbesondere die Kritik an der Produktion von Sparta und der Fall Teichtmeister, haben im Rahmenprogramm Niederschlag gefunden. Die Corsage-Produzenten stellen eine neu gegründete Arbeitsgruppe zum Kinderschutz vor, die Meldestelle gegen Diskriminierung und Machtmissbrauch #we_do präsentiert ihren Jahresbericht, und auch der Fachkräftemangel wird von der Branche diskutiert.
Die Personalen sind den Regisseuren Goran Rebić und Bernhard Frankfurter sowie der Grazer Schauspielerin Marisa Mell gewidmet, die in den 1960er-Jahren eine internationale Karriere machte. Der Schauspielerin Margarethe Tiesel, die etwa in Paradies: Liebe oder Der Goldenen Handschuh brillierte, wird der Große-Diagonale-Schauspielpreis verliehen. (Valerie Dirk, 22.3.2023)