Unterstützer von Trump protestieren gegen das Verfahren.

Foto: REUTERS/ MIKE BLAKE

Washington / New York – Vor einer möglichen Anklageerhebung gegen Donald Trump hat sein Team erneut die Unschuld des früheren US-Präsidenten beteuert. Zu einem Foto von Polizeivorbereitungen auf mögliche Ausschreitungen in New York erklärte Trumps Wahlkampfteam am Dienstag: "Barrikaden werden vor dem Gerichtsgebäude in Manhattan errichtet in einem Moment, da unsere Nation auf eine Ankündigung wartet, ob Präsident Donald Trump angeklagt wird – obwohl er kein einziges Verbrechen begangen hat."

Als erster früherer US-Präsident könnte Donald Trump diese Woche angeklagt werden. In dem Verfahren in New York geht es um eine Schweigegeldzahlung an die als Stormy Daniels bekannte Pornodarstellerin Stephanie Clifford vor der Präsidentschaftswahl 2016. Eine Anklage gegen Trump würde ein politisches Erdbeben auslösen.
DER STANDARD

Angesichts der möglichen Anklageerhebung gegen Trump aufgrund einer Schweigegeldzahlung an eine Pornodarstellerin und eventueller Proteste seiner Anhänger hat die New Yorker Polizei ihr Aufgebot auf den Straßen verstärkt. Unter anderem wurden Absperrungen vor dem Büro des zuständigen Staatsanwalts und dem Trump Tower an der Fifth Avenue errichtet.

Zu Protesten aufgerufen

Trump seinerseits hatte seine Anhänger am Wochenende zu Protesten aufgerufen. "Protestiert, holt euch unsere Nation zurück!", schrieb er auf der Onlineplattform Truth Social. Die mögliche Anklageerhebung steht im Zusammenhang mit einer Schweigegeldzahlung an die unter dem Namen Stormy Daniels bekannte Pornodarstellerin Stephanie Clifford vor der Präsidentschaftswahl 2016 durch Trumps damaligen Privatanwalt Michael Cohen. Clifford hatte nach eigenen Angaben 2006 Sex mit Trump, was dieser bestreitet.

Unklar war am Dienstag zunächst weiter, ob es zu einer Anklage gegen Trump kommt – und, wenn ja, wann diese verkündet wird. Medien spekulierten, dass die Entscheidung der Grand Jury darüber am Mittwoch fallen könnte.

54 Prozent halten Verfahren für politisch motiviert

Gut die Hälfte der US-Bürger geht einer Umfrage zufolge davon aus, dass die Ermittlungen gegen Trump politisch motiviert sind. Die am Dienstag veröffentlichte Erhebung von Reuters/Ipsos beziffert den Anteil auf 54 Prozent, unter Parteifreunden des Republikaners liegt er bei 80 Prozent. Allerdings erklärten 70 Prozent der Befragten, es sei glaubwürdig, dass während des Wahlkampfs 2016 Geld an die Pornodarstellerin geflossen sei. (Reuters, 22.3.2024)