In der Nacht auf kommenden Sonntag ist es wieder einmal so weit: Das Ende der Winterzeit alias Normalzeit ist da. Um 2.00 Uhr Früh werden die Uhren auf 3.00 Uhr vorgestellt, die Sommerzeit bricht an. Seit Jahren wird über die Sinnhaftigkeit dieser Zeitumstellung diskutiert, auf Europaebene sorgte bereits vor mehr als vier Jahren ein Vorschlag der EU-Kommission zu ihrer Abschaffung für Aufsehen.

Vielleicht werden unsere Kinder oder Enkel dieses Bild einmal nicht mehr verstehen.
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Vorstöße zum Ende der Zeitumstellung: Status quo

Was damit bereits ins Rollen gekommen war, erlitt dann einen Stillstand: Der EU-Ministerrat beriet zuletzt im Juni 2019 über ein Aus für das zweimal jährliche Uhrendrehen. Es kam zu einer Abstimmung des Europaparlaments darüber, bei der mit großer Mehrheit für die Abschaffung der Sommerzeit gestimmt wurde – und das per 2019 oder spätestens 2020.

Umgesetzt wurde bis dato jedoch nichts, was auch mit der Corona-Pandemie und dem Ukrainekrieg zusammenhängt – die Prioritäten waren zuletzt andere. Es bleibt dabei: Bis auf weiteres wird eine EU-weite Umstellung der Zeit wie seit 1973 üblich am jeweils letzten Sonntag im März und im Oktober durchgeführt, bei der Österreich seit 1980 mitmacht. Damals war der Gedanke, auf diese Art eine Stunde mehr Tageslicht für Unternehmen und Haushalte zu gewinnen. Die Kritik an diesem Vorgehen bleibt jedoch dieselbe, das Problem zeitlos: Durch die plötzliche Umstellung fühlt sich der Großteil der Menschen irritiert, gerät aus dem Gleichgewicht – statistisch gesehen häufen sich danach sogar Unfälle. Und dass die Sommerzeit gar so viel Strom und Energie sparen helfen soll wie gedacht, ist auch zu bezweifeln.

Zeitumstellung: Segen oder Fluch?

Gerade die Sommerzeit ist ja ein zweischneidiges Schwert. Dadurch, dass die Uhren nach vorne gestellt werden, klingelt etwa bei einer regulären Aufstehzeit von 6.00 Uhr Früh nun bereits der Wecker, wenn es für die innere Uhr erst 5.00 ist. Man quält sich aus dem Bett und schleppt sich durch den Tag, Frühjahrsmüdigkeit lässt grüßen. Andererseits freut man sich ja vielleicht auch sehr darüber, wie lange es nun hell bleibt, dass man nach Feierabend noch mehr vom Tag hat und bei Tageslicht etwas unternehmen kann. Aber eigentlich werden die Tage ja von ganz allein länger, wenn auch nicht so schnell. Braucht es also wirklich die radikale Umstellung auf eine Stunde später und den Mini-Jetlag, den die Zeitumstellung unweigerlich mit sich bringt?

Wie sehen Sie das?

Soll es gar keine Zeitumstellung mehr geben – und was stört Sie am momentanen Prozedere? Was würde sich wohl verbessern, wenn sie abgeschafft würde? Oder macht Ihnen das zweimal jährliche Drehen an der Uhr nichts aus und Sie verstehen den Wirbel darum nicht? Diskutieren Sie im Forum! (Daniela Herger, 23.3.2023)