Aktuell scheint sich die Geschichte zu wiederholen – mit dem Aufsehen erregenden Fall der Silicon Valley Bank ist es zu einem Bankencrash gekommen, der bereits absehbar war. Die zweitgrößte Bankenpleite in der US-Geschichte seit Lehman Brothers 2008 warf ihre Schatten voraus. Einmal mehr hat damit das Bankensystem in den USA versagt – und das Vertrauen der Öffentlichkeit in Banken ist erschüttert. Besonders perfide wirkt die Entwicklung der Dinge, da Notenbankchef Jerome Powell nur wenige Tage vor dem Bankencrash dem Kongress noch versichert hatte, der finanzielle Zustand der US-Banken sei solide. Damit, dass die US-Regierung rasch gehandelt und garantiert hat, dass alle Einlegerinnen und Einleger entschädigt würden, konnte ein Bankensturm abgewendet werden, der die Volkswirtschaft hätte destabilisieren können. Doch wie sich spätestens an der momentanen Situation zeigt, liegt bei dem System seit längerem einiges im Argen.

Rund um Banken läuft auch hierzulande nicht alles reibungslos.
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Bankenskandale sorgen für Skepsis

Auch diesseits des Großen Teichs genießen Banken längst nicht mehr das Ansehen, das ihnen vor einigen Jahrzehnten zuteilwurde, und Skandale wie jener um die Credit Suisse beherrschen laufend die Medien. Dass die nach Milliardenverlusten mit einem mehr oder weniger erzwungenen Notfalldeal an die Konkurrenz UBS verkaufte Großbank beabsichtigte, anstehende Gehaltserhöhungen und die berühmt-berüchtigten Bonuszahlungen noch auszubezahlen, sorgte für massive Irritation. Und derlei Geschäftsgebarung ist in Fällen wie diesen keine Seltenheit. Auch die Silicon Valley Bank zahlte wenige Stunden vor ihrem Zusammenbruch noch Boni aus.

Die Wahrnehmung der Bank als sichere Institution hat sich definitiv auch gesellschaftlich gewandelt. Lang vorbei sind die Zeiten, wo man sein Erspartes ohne zu zögern aufs Sparbuch legte, weil erkleckliche Zinsen winkten. Das Misstrauen vieler Menschen gegenüber Geldinstituten als Institution wächst, man macht sich angesichts zahlreicher Skandale und Krisen rund um Banken Gedanken darüber, wie gut die eigenen Rücklagen dort heutzutage noch aufgehoben sind.

"Ein einfacher Poster" sieht die Frage nach dem Vertrauen falsch gestellt, wenn es um Banken geht:

"alsoz" arbeitet selbst in einer Bank – und gibt Einblicke über manchen nicht ganz idealen Ablauf hinter den Kulissen:

"Markus11975" sieht die Wurzel des Problems in der Politik:

Wie sehen Sie das?

Inwiefern haben Sie noch Vertrauen in das Bankwesen? Wenn es daran eher hapert – was hat Ihr Vertrauen erschüttert? Bereiten Ihnen Bankencrash-Nachrichten wie jene um die Silicon Valley Bank, Credit Suisse und Co Sorgen bezüglich der hiesigen Entwicklung? Und was war die beste Entscheidung, die Sie für Ihr Geld je getroffen haben? Diskutieren Sie im Forum! (Daniela Herger, 27.3.2023)