Die Jungen Liberalen Studierenden (Junos) setzen bei den ÖH-Wahlen vom 9. bis 11. Mai auf Digitalisierung sowie erneut auf ein 3-Säulen-Modell zur Finanzierung der Hochschulen. Als Spitzenkandidat geht der 26-jährige Lukas Schobesberger ins Rennen. Er studiert im Master Organisation Studies an der Uni Innsbruck. Als Wahlziel nannte Schobesberger bei einer Pressekonferenz am Mittwoch den Einzug der Junos in die Exekutive der ÖH-Bundesvertretung sowie möglichst vieler Hochschulvertretungen. Derzeit verfügen die JUNOS Studierenden in der 55-köpfigen ÖH-Bundesvertretung über sechs Sitze und sind in Opposition zur linken Koalition aus VSStÖ, Gras und Flö.
Mehr Drittmittel und Studiengebühren
Die Hochschulen wollen die Junos aus drei Quellen finanziert wissen. Einerseits soll der Staat eine Grundsicherung abdecken und künftig seine Mittel für Hochschulen auf zwei Prozent des BIP steigern. Darüber hinaus sollen die Drittmitteleinnahmen der Hochschulen von Alumni, Unternehmen oder Stiftungen deutlich anwachsen. Die Studierenden selbst wiederum sollen nachgelagerte Studiengebühren zahlen – also dann, wenn sie nach dem Studium ein bestimmtes Einkommen erzielen. Dabei schwebt den Junos ein Freibetrag von 1500 Euro monatlich vor, vom darüber hinausgehenden Einkommen würden acht Prozent für die Rückzahlung der Gebühren verwendet. Die Höhe der Studiengebühren würden die Hochschulen bis zu einem Maximalbetrag von 500 Euro pro Semester selbst festlegen.
Keine Pflicht zu Anwesenheit und Mitgliedschaft
Außerdem müssten die Hochschulen zum Vorbild in Sachen moderner Technologien und Digitalisierung werden, verlangte Schobesberger. Künstliche Intelligenz müsse auch im Studium zum Thema werden. Zudem sind die Junos für eine weitgehende Abschaffung von Anwesenheitspflichten "in so vielen Lehrveranstaltungen wie didaktisch sinnvoll möglich." Studierende seien alt genug, selbst zu entscheiden, ob sie in die Lehrveranstaltung gehen müssen oder nicht, um die Inhalte zu verstehen. Wie schon bei vergangenen Wahlen plädieren die Junos erneut für eine Ende der ÖH-Pflichtmitgliedschaft. (APA, red, 22.3. 2023)