Warum nicht überall Frühling ist

Eichhörnchen kümmern sich bereits um ihren ersten Nachwuchs.
Foto: imago images/ZUMA/Danny Lawson

Am 20. März war Frühlingsbeginn. Und am 1. März auch. Das klingt komisch, ist aber wirklich so. Es hängt nämlich davon ab, wie man das Jahr einteilt. Meteorologen sind Wissenschafterinnen und Wissenschafter, die sich mit dem Wetter und Klima beschäftigen. Für sie ist der 1. März der Frühlingsbeginn. Die Frühlingsmonate sind also März, April und Mai. Und ab Juni ist Sommer. Astronominnen und Astronomen, die das Weltall mit seinen Planeten und Sternen erforschen, teilen das Jahr anders ein. Für sie zählt der Stand der Sonne. Frühlingsbeginn ist an jenem Tag, an dem Tag und Nacht erstmals im Jahr gleich lang dauern. Das ist immer um den 20. März herum der Fall. Der astronomische Frühling dauert bis zur Sommersonnenwende, wenn die Tage am längsten dauern.

Diese Einteilung gilt nicht überall auf der Welt, sondern nur auf der Nordhalbkugel. Im Süden, in Australien zum Beispiel beginnt jetzt der Herbst. Wenn es im Sommer bei uns am heißesten ist, sind in Australien die Wintermonate. Und es gibt auch Regionen auf der Welt, wo es keine vier Jahreszeiten gibt. Das ist in jenen Ländern der Fall, die auf und in der Nähe des Äquators liegen. Er teilt die Erde in Nord- und Südhalbkugel. Dort unterscheidet man danach, ob Regen fällt oder nicht. Meist gibt es zwei sogenannte Regenzeiten.

Was sich bei Tieren und Pflanzen jetzt tut

Ganz klar: das ist eine Amsel. Beim Erkennen von Vogelstimmen helfen mehrere Apps.
Foto: APA/BARBARA GINDL

Die ersten Bäume blühen, und in Gärten, Wäldern und Parks sind schon viele Blumen zu entdecken. Märzenbecher, Krokusse, Primeln und Veilchen sprießen nun auf den Wiesen. Sie liefern wichtige Nahrung für Bienen und andere Insekten. Viele Zugvögel wie zum Beispiel Störche kehren allmählich aus ihren Winterquartieren zurück. Igel erwachen aus ihrem Winterschlaf, und Eichhörnchen kümmern sich bereits um den ersten Nachwuchs. Nun gibt es vieles in der Natur zu entdecken. Hast du schon einmal Bäume schlürfen gehört? Im Frühjahr kann man Bäumen tatsächlich dabei zuhören, wie Wasser von den Wurzeln über den Stamm in die Äste und Blätter hochsteigt. Gut funktioniert das an einem sonnigen Tag zum Beispiel bei Buchen oder Birken. Noch besser geht es mit einem Stethoskop, wie es auch Ärztinnen und Ärzte benutzen. Das gibt es in vielen Spielzeuggeschäften.

Außerdem hört man nun viele Vögel zwitschern. Aber welcher Vogel singt gerade? Bei der Bestimmung können Handy-Apps wie NABU Vogelwelt oder BirdNET helfen. Du hast eine Pflanze entdeckt und willst wissen, um welche es sich handelt? Mit Apps wie PictureThis: Pflanzen bestimmen, PlantNet oder Flora Incognita kann man Blumen mithilfe der Handy-Kamera erkennen und bestimmen lassen.

Macht uns der Frühling wirklich müde?

Frühlingsblumen sind eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten.
Foto: APA/dpa/Katrin Requadt

Endlich sind die Tage wieder länger hell, und es wird wärmer. Eigentlich sollten wir jetzt voller Energie und Tatendrang sein. Aber oft ist genau das Gegenteil der Fall. Wir fühlen uns müde und schlapp. Vielleicht haben dir deine Eltern dann schon mal erklärt, dass das die Frühjahrsmüdigkeit ist. Aber wie kommt es dazu? Wissenschafterinnen und Wissenschafter vermuten, dass unsere Hormone noch auf den Winter eingestellt sind. Hormone regeln verschiedene Dinge im Körper. Sie sorgen zum Beispiel dafür, dass wir müde werden und schlafen, wenn es dunkel ist. Wenn im Frühling die Sonne länger scheint, müssen sich unsere Hormone erst darauf einstellen. Das dauert etwas.

Außerdem schlafen viele Menschen zu wenig. Volksschulkinder sollten etwa zehn bis elf Stunden pro Tag schlafen. Jugendliche kommen mit etwas weniger Schlaf aus. Und Erwachsene sollten sieben bis neun Stunden schlafen. Das schaffen nicht alle. Und zu allem Überfluss wurde nun auch auf die Sommerzeit umgestellt. Am Sonntag wurden die Uhren von zwei Uhr morgens auf drei Uhr vorgestellt. Wir verlieren also eine Stunde und müssen früher aufstehen. Auch daran müssen wir uns erst gewöhnen. Bewegung an der frischen Luft, in der Sonne kann uns dabei helfen. Und auch ein Frühstück mit Haferflocken, Nüssen und Samen liefert uns Energie. (Birgit Riegler, 26.3.2023)